schwarzes schaf / weisses schaf / braunes schaf / geschoren in jedem fall /
Doch daran laesst sich der Vorsatz des Autors Philipp Traun festmachen.
Es war nichts, es ist nichts, es ist nichts geschehen. War was, nein, es
ist nichts gewesen, alles nur Einbildung , alles Schimaere. Die reale
Geschichte Oesterreichs, sein Mitwirken an den groessten Verbrechen
unserer Zeit, am Holocaust und am WK II, der 60 Millionen Tote gekostet
hat, bleibt so in der grauen Nebelzone verborgen.
Das Familien Archiv loest sich auf, die Gemaeuer und der Dachstuhl
zerfallen. Das Gross - & Vorvaeterhaus wird verscheuert, weil sich
der Autor die lebenslaengliche Erhaltung nicht mehr antun will. Das
verstehe ich. Stattdessen verhoekert er die Geschichte seines
Grossvaters, ohne auf den Punkt zu kommen. Der Held des Autors, Paul
Lichtenperg, masturbiert gerne taeglich vor dem Spiegel in das
Waschbecken. Vergleichsweise geht der Autor Philipp Traun mit einem an
sich brisanten Thema um.
Das Tagebuch seines fiktiven ? Prothesen werfenden Grossvaters
hat Traun gerettet und damit so die Buechse der Pandora ungeoeffnet
gelassen. Das wenig sagende Tagebuch wird zur Grundlage seines Romans,
der auf Ausblendung aus ist.
So hat die Aristoso Schichte zwar keine voellig weisse
Weste mittels Philippinscher Kernseife mehr erreicht, doch die
blutigen Flecken auf der Weste sind nicht mehr zu sehen und die
braune Scheisse hat er gut verborgen.
Der fiktive Opa ist guetig, er hat alles fuer den Enkel getan und der
Enkel darf zufrieden sein und stellt keine unangenehmen Fragen mehr und
begraebt ihn in ukrainischer Erde, da wo so viele sowjetische Soldaten
verblutet sind und Juden & Juedinnen & Kinder ihr Leben im
Massengrab lassen mussten, da wo der Opa beim Toeten mitgeholfen hat.
KILLING FIELDS. 29 Millionen Tote, 20 Millionen Zivilisten hingerichtet
oder ausgehungert, mehr als 1 Million allein in Leningrad, 9 Millionen
Soldaten der Roten Armee. Dem gegenueber scheinen 4,5 Millionen
Wehrmachtssoldaten deutscher und oesterreichischer Herkunft,
Kollaborateure aus anderen Laendern miteingerechnet in der grausigen
Bilanz auf, die bereits in den 50 er Jahren bekannt gewesen ist. Mehr
kann sich Oesterreich fuer die Zukunft nicht wuenschen. Es woar nix,
nix ist geschehen, alles fuer die Hoar und der Rest fuer den Spatzen
Olga, der dem Philipp zu Weihnachten zugeflogen ist. Zu ihrem Pech, man
weiss sehr genau, wie viele osterreichische Aristos in die
Nazigeschichte und vor allem in den Raubzug um mehr Raum involviert
gewesen sind.
Im Wiener Arenberg Park steht ein Riesen-Flakturm aus der Hitlerzeit, einer von drei in Wien, Kunst Lager des MAK. Niemand sieht den FLAKBETON, niemand nimmt den wahr, alle gehen daran vorbei und die Tauberln im Park sind schon lang vergiftet. Talent hin, Talent her. Moeglich, dass der Traun seine Text very sophisticated verfasst hat, in dem er die Realitaet bewusst ausblendet. Gerade das stoert mich. Ich kenne zu meinem Leidwesen diese Bilder und brauche nicht neugierig gemacht zu werden. Ich verstehe nicht, warum man nach mehr als 60 Jahren noch immer nicht die Wahrheit zeichnen kann. Ein Volk im Trauma und seine Enkel im Koma. br>
In Refrain Manier & Manie laesst Traun, Show Modell der A_Klasse, seinen Helden alle zehn Seiten die Kleidung wechseln. Alles laessige Markenware, bis hin zur tiefblauen Jean von DIOR, die er seinem Grossvater ueber die Fussprothese (Kriegsverletzung ?) zieht . Nebenbei uebt sich sein Pauli Lichtenzwerg im Heroinkonsum und im Koma Saufen. Auf der Reise in die Ukraine ueber Warschau in die Ukraine findet er mindestens viermal bloss bis zum Hoteleingang. Bis dahin, wo ihn der Taxifahrer hinausgeworfen hat. Die Rezeptionisten haben ihn freundlich in sein Zimmer verfrachtet und hinterlassen ihm jedes Mal einen Denkzettel auf dem Kopfpolster: Herr Lichtenperg, wir haben sie auf dem Trottoir aufgefunden und Sie in ihr Zimmer gebracht
Selbstverstaendlich ist der Philipp Traun ein kluger Kopf der spannend
wir interessant schreiben kann. Es ist eine ambivalente Angelegenheit.
Das ist eine technische Bewertung und kein ethisches Urteil. Der
Schlaumeier laesst nichts aus. So haelt er sich nach metternichischen
Prinzipien einen Jugendfreund, der spaeter in Nachfolge seines Vaters
Dorfwirt in Petronell geworden ist. Franz Kafka laesst gruessen. Der
perfekte digitalisierte Spitzel, den er jederzeit an- und aufrufen kann,
der fuer den Pauli Lichtenperg alle noetige Info aus dem Netz fischt.
Legal oder illegal, scheissegal. Immerhin, der Traun ist ein Kind der
Web.2.0 und Facebook Generation, die gerade dabei ist, sich endgueltig
im Netz hoffnungslos zu verstricken. Das Netz der Greenhoerndln,
Lemminge, gut gekleideten finalen Looser, ChatInger, politisch
korrekten Koerndlgfraster und ego manisch depressiven Virtual
Rempler&Wadlbeisser.
Das wars. Schade, einer mehr, der den Mut zur Wahrheit nicht gefunden
hat. Eine Wahrheit, die man hierzulande ohnehin nur mittels eines
messerscharfen Indizienprozesses herausschaelen kann. Verstockten
Luegnern und ihren Susetten ist nicht zu helfen.
Passt zum Neoliberalismus, Cityhall, World Vision Austria, zu den
Maltesern, zur paneuropaeischen Bewegung und zur x YES. Nicht zu Henri
Dunants Rotem Kreuz. Das ist eine ehrliche Schweizer Einrichtung.
Traun hat sich im Jagdlatein ausprobiert, hat sich verheddert und ist im
finsteren Wald der Waldheimat verloren gegangen. Ein schief liegender
Reisebericht ohne naehere Inhalte zum Thema, tendenzielle
Perspektivlosigkeit. Ein gleich am Start vergebenes Talent. Madame
Francois Sagan haette es besser gekonnt.
Die Kriegsgeneration hat generell eisern, unabhaengig vom Rang,
geschwiegen. Querfeldein kam den Loosern eines frechen wie
ueberheblichen wie moerderischen Unternehmens kein Wort ueber die
Lippen. Ausser bei diversen Saufrunden im Wirtshaus, bei denen sie in
Bitternis wiederholt ihren Irrwegen folgten. Es blieb den 68ern
vorbehalten, in diesen Angelegenheiten die entscheidenden Fragen zu
stellen. Die naechste Generation, die Trauns, die Gudenuse uvam.
duerfte es wieder mit ihren Grossvaetern halten. Die nahmen sich ja auch
Zeit fuer sie.
Das Buch hat Traun, Jahrgang 1976, in ambivalenter Schraege verfasst.
Es zeigt einen Autor, der die Entscheidung zur bitteren Wahrheit
hinausschiebt, der selbst mit seiner Identitaet nicht klar kommt. Je
nach Lage kann sich der Opportunist noch retten, so meint der
ueberschlaue Trickser. Doch die Zeit ist unerbittlich, der Zeiger der
Waage hat sich laengst zu Ungunsten seines Grossvaters wie des
reportierenden Autors bewegt. Mit falschem Gewicht laesst sich nicht
dauerhaft handeln.
Im weiteren sehen Sie Wesentliches, das der fiktive Grossvater nicht
gesehen haben will, das Autor Traun im Namen Pauls familienschonend
wegblendet. Grossvaeter erziehen gerne ihre Enkelkinder, in dem sie
mit Prothesen nach ihnen werfen, ihnen ihre Angebeteten abspenstig
machen und von denen liebevoll ALTER NAZI genannt werden.
Vaeter und Muetter haben ohnehin keine Zeit fuer ihre Kinder. Pauls
Eltern sind im uebrigen verschollen auf dem Flug der NickNick Boing
MOZART ueber Thailand. Doch Paul glaubt fest daran, dass sie nicht beim
Absturz umgekommen sind. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie
heute noch. Bloss weiss keiner, wo ...
Frank & Waechters Polen
Man soll mit falschem Gewicht keinen Unfug treiben !
Joseph Roth
Zeitzeuge & Autostopper auf des Autors ukrainischer Reise: Filmer Peter Kern
Zeitgeist
Um so unfassbarer ist, dass da einer aus der Enkelgeneration, die
bittere Realitaet nochmals zu uebertuenchen sucht, eine neue diffuse
Nebelwand, wenn auch diesmal parfumiert, anlegen will. Das ist nicht
kokett, das ist unfassbar und entspricht der eiskalten Arroganz seiner
Schichte.
Ich bin kein Opfer und ich kann nicht sagen , ob ich dem
Nationalsozialismus in anderer Weise zum Opfer gefallen waere. Doch es
missfaellt mir zutiefst und beschaemt mich, dass Oesterreicher und
Oesterreicherinnen sich an diesen Verbrechen beteiligt haben, sie ihrem
Fuehrer gefolgt und noch heute uneinsichtig sind. In meinen Augen ist
das ueble Schande, fuer die man sich nur schaemen kann. Reue ist keine deutsche Tugend
, stellte Erich Maria Remarque fest. Dem katholisch geformten
Oesterreicher ist die Reue unbequem wie die Wahrheit eben auch. Er gibt
sich lieber Taeuschungen und Selbstaeuschungen hin. Verharrt er oder
sie weiterhin darin, werden sie sich noch lange nicht dem
gerechtfertigten Vorwurf der Kollektivschuld entziehen koennen.
Schweigen kann auch gutheissen bedeuten. Wer dies tut, ist ein
potentieller Taeter von morgen.
Den Antisemitismus hat Adolf Hitler aus Luegers Wien nach Deutschland
exportiert und mit Unterstuetzung der Deutschen und unter Mithilfe der
Oesterreicher (50 Prozent allen KZ Personals, SS _ Offiziere,
Selektionsaerzte, Wachpersonal sollen Oesterreich gewesen sein) das
Inferno des Holoausts und des Grossen Raubkrieges entfesselt. Luegers christlichsozialevolkspartei war zu Beginn ein Wahlverein der
sich Die Antisemiten genannt hat. Das Schweigen der Katholischen
Kirche in Wien (Innitzer) und in Rom (Pius XII > fuer den
STELLVERTRETER laeuft ein Seligsprechungs Procedere ) verhiess nichts
Gutes und laesst auf Duldung schliessen. Die Kurie hatte Angst vor
Kommunismus und Aufklaerung und fuehrte die Mehrheit der Katholiken an
die Seite der Nazis und der italienischen und spanischen Faschisten. Die
Guertelschnalle der Wehrmachtssoldaten in WK I und im Nazikrieg WK II
trugen die Inschrift: Gott mit uns.
Die von Pius dem XI geplante Enzyklika wider den Rassismus In brennender Sorge
verschwand am Tag seines Todes von seinem Schreibtisch und wurde von
seinem Nachfolger nie autorisiert. Erst ein halbes Jahrhundert spaeter
wurde sie von amerikanischen Jesuiten publiziert. Unerklaerlich bleibt
mir der Hass des Christentums gegenueber den Juden. Auch das
erinnert mich an die sogenannte Aristokratie. Die meisten Aristokraten
waren unglaeubige Atheisten, denen die Religion bloss als Deckmantel und
Ordnungsmacht diente. Zynismen aller Art leiten sich aus dieser
Diskrepanz her. Einige davon bedient Traun Abensberg Junior.