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The Masterminds

© Franz Krahberger

Electronic Journal Literatur Primär ISSN 1026 -0293

Im Juni des Jahres 1948 gründete George Kennan, zu diesem Zeitpunkt Direktor des politischen Planungsstabes des US-Aussenministeriums ein Büro zur Steuerung verborgener und heimlicher Aktivitäten der US-Regierung. Die entsprechende Direktive enthielt die ausdrückliche Anweisung, die jeweiligen Massnahmen seien so zu planen und durchzuführen, dass keinerlei Verantwortlichkeit der US-Regierung gegenüber nicht autorisierten, nicht eingeweihten Personen sichtbar werden könne. Bei Aufdeckung müsse jegliche Verantwortung der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika glaubwürdig abgestritten werden können.
George Kennan hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine interessante Karriere hinter sich. Nach ersten Aufenthalten in Moskau wurde er Botschaftssekretär der US - Botschaft in Berlin und nach Kriegseintritt der USA im Dezember 1941 für fünf Monate in Bad Nauheim interniert. Ab 1947 leitete er den politischen Planungsstab des State Departments. Nach einer zweijährigen Tätigkeit am Institut für höhere Studien der Princeton University wurde er 1952 Botschafter der USA in Moskau.
Nachdem er kurz darauf öffentlich Stalin beschimpft und anlässlich eines Kurzaufenthalts in Berlin die Sowjetunion mit Nazi Deutschland gleichgesetzt hatte, wurde er in der UdSSR zur Persona non grata erklärt und ausgewiesen. Zu Beginn der 60er Jahre übte Kennan für zwei Jahre das Amt des Botschafters in Belgrad aus. Danach zog er sich in den Wissenschaftsbetrieb zurück und übernahm eine Professur für Zeitgeschichte. Kennan brachte beste Voraussetzungen für die Konditionen des  Kalten Krieges mit. Er kannte sowohl die Sowjetunion wie auch Nazi Deutschland aus eigener Anschauung.

Howard Hunt wurde mit der Leitung eines Workshops für psychologische Kriegführung im Rahmen des Office of Public  Correspondence (OPC) der CIA betraut. Eine seiner ersten Aktivitäten war die Produktion einer Verfilmung von George Orwells „Animal Farm“. Den verdeckten CIA Verbindungsmann zu den Paramount Studios gab Carlton Alsop ab. Dies berichtet Frances Stonor Saunders in ihrem Buch über den kulturellen Kalten Krieg in der Welt der Künste und der Literatur; „Wer die Zeche bezahlt.“ Hunt beginnt auf die Kulturproduktion Einfluss zu nehmen. Die CIA entwickelte sich zu einer Art Kultusministerium der Vereinigten Staaten von Amerika. So erschien eine Besprechung des Saunders Buches sinngemäss unter
dem Titel When the CIA Was the NEA. NEA steht für National Education Association. Das Wort- und Sinnspiel wäre noch effizienter ausgefallen, wenn der Rezensent anstelle des Wortes National das Wort International eingefügt hätte.
Animal Farm wurde sowohl in der Buchversion wie auch in der Filmversion zu einem Klassiker der antikommunistischen Erziehung, die im Fremdsprachenunterricht in den Schulen genutzt wurde.
Die Filmversion wurde von den CIA Spezialisten behutsam den tatsächlichen Erfordernissen angepasst. Erinnern wir uns kurz an den Inhalt des Buches.
Nachdem die Tiere gemeinsam den Farmer Jones und dessen Frau vertrieben hatten, errichteten sie eine Gesellschaft der Gleichen. Die Schweine arbeiteten jedoch alsbald daran, innerhalb dieser Gleichen ihre Vorherrschaft zu erringen und ihre eigene Sonderklasse einzurichten, vergleichbar mit Milovan Djilas Neuer Klasse. Die ursprüngliche Verfassung der Tiere wurde langsam verändert und sowohl dem Machtanspruch und den Bedürfnissen der Schweine angepasst. Alle Tiere sind gleich ( manche sind gleicher).
Die Schweine glichen ihr Verhalten zunehmend dem der verjagten Menschen an und begannen sogar aufrecht zu laufen. Abschliessend beschlossen die Schweine mit den Menschen Frieden zu schliessen und im Besäufnis der Friedensfeier konnte man zwischen Mensch und Tier nicht mehr unterscheiden.
Die Tiere draussen blickten von Schwein zu Mensch und von Mensch zu Schwein, und dann wieder von Schwein zu Mensch; doch es war bereits unmöglich zu sagen, wer wer war.
Diese Gleichsetzung von Tier und Mensch war den CIA Schulmeistern ein Dorn in Auge und so änderten sie den Verlauf der Fabel. Orwell hatte die Angleichung von kapitalistischer Dekadenz und kommunistischer Korruption im Auge. Im CIA Script wurde dies jedoch geändert. Hier feiern die kommunistischen Schweine allein ihren Sieg und das dazugehörige Besäufnis bringt die anderen Tiere so in Wut, dass sie eine Konterrevolution starten, das Farmhaus stürmen und die Schweine vertreiben.
Ob sie im weiteren mit den Menschen Frieden schliessen, bleibt offen.
Die Rechte wurden der Witwe George Orwells einfach abgekauft und das Drehbuch entsprechend der erwünschten Botschaft geändert. Nationales Interesse der USA ging vor literarische Authentizität.
In gewisser Hinsicht spiegelt die Orwellsche Fabel die persönliche Konstellation von Teilnehmern des Kongresses für kulturelle Freiheit.
Viele von ihnen waren Linksintellektuelle bzw. ehemalige Kommunisten, die sich durch den stalinistischen Terror abgestossen fühlten und ihre Ideen von Fortschritt und Menschenrechten nun an der Seite der USA im Rahmen des Kapitalismus verwirklichen wollten. Dass sie jedoch allein für den antikommunistischen Feldzug eingespannt wurden, dürfte vielen erst aufgegangen sein, nachdem sie durch die Grosszügigkeiten des Kongresses korrumpiert worden waren.

Phil Shannon schreibt in seiner Kritik des Buches von Saunders über weitere Zechen, die von der CIA beglichen wurden.
In 1952, for example, the CIA financed a “Masterpieces of the 20th Century” extravaganza of modernism in Paris. Stravinsky, Copland, Schoenberg, the Boston Symphony Orchestra (which became the CCF house band, touring
the globe) played the music that Stalin dismissed as “bourgeois decadence”. Meanwhile, down at the wharves, the CIA was mobilising strike-busting goons to break a union ban on shipments of NATO arms at the Marseilles docks.
The CIA had other financial fingers in the cultural pie. It subsidised authors and their publishers to promote what the CIA called “the most important weapons of strategic propaganda” (books, to you and me). T.S. Eliot's “Four Quartets” was translated at CIA expense and air-dropped into the Soviet Union.
The CIA was also active in financing and promoting abstract expressionism (“free enterprise painting”!), many painters of this school (including Jackson Pollock, then painting “Blue Poles”) being members of the CCF. Art thrives on freedom, the CCF proclaimed. And on CIA dollars, too, they forgot to add.

Im Zuge der Kennanschen Gründung im State Department wurden die Aufgabenstellungen und Ziele einer Reihe von Projekten, die bereits während der Kriegszeit und in den ersten Nachkriegsjahren streng abgeschirmt im militärischen Bereich konzipiert und entwickelt worden sein dürften, in zivile Strategien umgewandelt. Eine der wesentlichen Voraussetzungen des Kalten Krieges war die Erkenntnis, das atomare Wettrüsten könnte mit der Vernichtung aller Beteiligten und Unbeteiligten enden, also die Perspektive einer wahrhaft globalen wie apokalyptischen Katastrophe. Man musste sich also zwangsläufig auf einen Kampf der Meinungen einlassen, in dem die kulturelle Auseinandersetzung eine ebenso wichtige Rolle spielte wie der Wettlauf um die Vorherrschaft im Weltraum.

Einer der Masterminds dürfte John Jay McCloy, 1949-1952 Hoher Kommissar der US-Regierung und Militärgouverneur in Deutschland, gewesen sein. In diesen Jahren arbeitet er vor allem an der Vorbereitung und Durchführung des Marshallplanes.
Seine Biographie lässt auf die nötigen Fähigkeiten eines Masterminds schliessen.
Der Harvardabsolvent beginnt seine militärisch geprägte Karriere als junger Offizier im Ersten Weltkrieg in Frankreich. Zwischen 1930 und 1939 klärt er einen Sabotagefall des Ersten Weltkrieges auf und ordnet diesen eindeutig den Aktivitäten des deutschen Geheimdienstes zu. 1940 wird er als Experte für militärische Gegenspionage in das US-War Department berufen.
Zwischen 1941 und 1945 ist er Unterstaatssekretär in eben diesem Ministerium. In Nordafrika wirkt er bei der Gründung des französischen Komitees für die nationale Befreiung, dem Charles de Gaulle vorgestanden ist, mit. 1945 ist er als Leiter der "Civil Affairs Division" wesentlich an der Besetzung und und Gestaltung der Nachkriegsordnung Deutschlands beteiligt. 1946/47 ist er im Atomenergie-Komitee des State Department einer der Overheads des Manhattan Projektes. Hier muss man anmerken, dass McCloy die Meinung vertreten hat, Japan vor dem Abwurf der Bomben eine Vorwarnung zukommen zu lassen. Er kam jedoch mit seiner Ansicht nicht durch.
1947 wird er zum Präsidenten Präsidenten der Weltbank (der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) ernannt. Ab 1953 bis 1965 ist McCloy Vorsitzender der Ford Foundation für Friedensfragen, 1961 wirkt er neben Robert McNamarra als Sonderberater für Abrüstungsfragen im Beraterkomitee Präsident John F. Kennedys. So nebenbei war er noch zwischen 1953 -1960 Vorstandsvorsitzender der Chase National Bank. Ich führe diese verschiedenen beruflichen Positionen des John Jay Mc Cloy an, um zu zeigen, wie sehr die Spielmacher des Kalten Krieges, und einer davon ist McCloy, sowohl politisch wie auch wirtschaftlich über Einfluss verfügten, der in seinem Fall vom Pentagon über die Weltbank zum Aussenministerium, in das private Bankwesen bis hin zur Wallstreet reicht. John Mc Cloy ist ein charakteristischer Exponent der wirtschaftsdemokratischen Form, der sowohl militärisch wie auch politisch agieren konnte, der über die Weltbank und die Ford Foundation im zivilen Wege gestaltend in das Weltgeschehen eingegriffen hat und es tun konnte, ohne in seinen Entscheidungen direkt vom demokratischen Stimmungsbarometer abhängig zu sein. Auf Grund seiner Stellung im Pentagon, seiner Expertenkenntnisse im Bereich der Spionage, seiner Anwesenheit in den Frühjahrs und Sommermonaten 1945 in Nachkriegs Deutschland als Leiter der Civil Affairs Division können wir annehmen, dass McCloy eine wesentliche Position in der Gestaltung Nachkriegseuropas hatte. McCloy dürfte an der Einbindung der deutschen Aufklärung Ost unter der Leitung Reinhards Gehlens 1945 in den militärischen Apparat der USA Army entscheidend beteiligt gewesen sein. Die Einbindung dieser Organisation wurde lange Zeit, bis 1948 gegenüber der OSS (Office for Strategic Services) und deren Folgeorganisation CIA, soweit es ging geheim gehalten.
Das zeigt ein wenig die Machtverhältnisse zwischen militärischen und zivilen Diensten. Diese Verbindung des Gehlen Dienstes und der US-Army kann als eine Vorform der allgemeinen Integration der Nazis im Zuge des Kalten Krieges und des NATO-Bündnisses mit den Westdeutschen angesehen werden. In den von den Briten und Amerikanern am 14.August 1941 festgelegten Grundsätzen ihrer gemeinsamen Kriegs- und Nachkriegspolitik, der „Atlantik Charta“, die bis Kriegsende von 45 Nationen unterschrieben wurde und als Grundlage der Charta der Vereinten Nationen gilt, dürften derartige militärische Optionen noch keinen Einfluss gehabt haben.

Das Ziel war eindeutig. Verhinderung der sowjetischen Bedrohung, wie sie George Frost Kennan bereits in seinem langen Telegramm aus Moskau im Februar 1946 skizziert hat. Kennan weist darin auf die Unvereinbarkeit des sowjetischen Bestrebungen und der kapitalistischen Interessen hin. Seine darin enthaltene Forderung: It must be born in mind that capitalist world is not all bad könnte als Motto der künftigen Propagandafeldzüge des Kalten Krieges gelten.
Die mehr oder minder reibungslose Integration der Aufklärung Ost, die unter der Obhut des Senior Intelligence Officers der US Zone, General Edwin Sibert stand, dürfte den Amerikanern die ersten Erfahrungswerte für weitere Integrationsmassnahmen geliefert haben, die mit Ende der 40er Jahre in zivile Strategien unter Einbindung der CIA übergeführt wurden. 1948 nimmt das von der CIA gesteuerte Kulturunternehmen Kongress für kulturelle Freiheit seine Tätigkeit auf.

In seiner Amtszeit als Hochkommisar für Westdeutschland begnadigte McCloy in den Nürnberger Prozessen verurteilte Nazis, die schleunigst in das wirtschaftliche Leben zurückkehrten. Ralph Giordano beschreibt in einem im Stern erschienenen Artikel diesen raschen Frieden mit den Tätern.
Am 9. Januar 1951 bat eine Abordnung des Deutschen Bundestages, darunter dessen Präsident Hermann Ehlers (CDU) und der Völkerrechtler Carlo Schmid (SPD), den amerikanischen Hochkommissar John McCloy, er möge auch den Rest der in Landsberg einsitzenden Nazis freilassen, "da deren Bestrafung eine schwere Belastung des Wiederbewaffnungsproblems darstelle".
Gemeint war damit eine in der Haftanstalt Landsberg am Lech einsitzende Gruppe hochrangiger, von US-Militärgerichten bereits abgeurteilter NS-Verbrecher: KZ-Kommandeure, Hierarchen der Holocaust Maschinerie, Angehörige der Vernichtungszentrale Reichssicherheitshauptamt. (Was neun Tage zuvor den ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss (FDP), allerdings nicht davon abgehalten hatte, diese ausdrücklich in seine Silvesteransprache einzuschließen.)
Die Bittschrift zeigte alsbaldige Wirkung. Schon am 31.Januar 1951 erließ John McCloy eine Amnestie für alle NS-Verurteilten mit Strafen unter 15 Jahren, setzte 31 Landsberger frei, kürzte 53 von ihnen die Haftdauer und wandelte 21 von 28 Todesurteilen um in Gefängnisstrafen.
Man darf annehmen, dass die Bittschrift an McCloy einvernehmlich und in vorheriger Absprache gerichtet worden war. Auch hier zeigt sich jenes Muster, das wir aus Pürgg kennen. Sowohl Christdemokraten wie auch Sozialdemokraten setzten sich erfolgreich für die Begnadigung und Rehabilitierung ehemaliger Nazis ein.
McCloy bewahrte den grossindustriellen Waffenschmied Alfried Krupp vor weiterer Haft. Diese Begnadigungen veranlassten Eleanor Roosevelt zu der Frage an McCloy, "...why are we freeing so many Nazis...". Die Nachfahren der Krupps dankten es ihm und richteten 1975 die John J. Mc Cloy Foundation mit ein.
The John J. McCloy Fund of the American Council on Germany was established in 1975 as a tribute to Mr. John J. McCloy, the former U.S. Military Governor and HighCommissioner in Germany, and a founder of the ACG. Gifts from the German government and the Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Foundation recognizing Mr. McCloy's contributions to German-American relations allowed for the establishment and then expansion of this Fund and the Fellowship Program.
1945 überlegte man in den Nürnberger Prozessen, ob man nicht anstelle des aus gesundheitlichen Gründen prozessunfähigen Gustav Krupp von Bohlen dessen Sohn Alfried Krupp unter Anklage stellen sollte. Aus formalrechtlichen Gründen wurde dieser Austausch jedoch fallengelassen und Krupps Platz auf der Anklagebank ist leer geblieben, und dies keineswegs aus einer Unschuldvermutung heraus. Gegen Alfried Krupp wurde 1948 Anklage erhoben und er wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt. Auf Grund eines Gutachtens amerikanischer Sachverständiger wurde er im Jänner 1951 von McCloy begnadigt.

Im Jahr 2000 erhält Jenoptik Chef Lothar Späth den John J.McCloy Preis, der von der Trägerorganisation des Funds des American Council on Germany jeweils an einen Deutschen und einen Amerikaner vergeben wird. Lothar Späth steht für das gelungene Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft im wieder vereinigten Deutschland zu Ende des Kalten Krieges.
In seinem 1997 in Deutschland erschienenen Buch "Die einzige Weltmacht - Amerikas Strategie der Vorherrschaft" stellt Zbigniew Brzezinski fest, der für Amerika unersetzliche demokratische Brückenkopf ist und bleibt Europa und Hauptinstrument ist die Atlantische Allianz. Die Bedeutung Deutschland hebt er besonders hervor. Bezeichnend ist der amerikanische Titel des Buches: „The Grand Chessboard“, in dem der Autor geopolitische wie imperiale Strategien skizziert. Brezinski zählt selbst zu den Meisterspielern und Schrittmachern des Kalten Krieges. In seinem Buch „Alternative zur Teilung“, das 1965 vom Council on Foreign Relation herausgegeben wurde, beschreibt er die Alternative zur harten Konfrontationslinie des Kongresses für kulturelle Freiheit, nämlich sanfte Kulturkontakte zum sowjetischen Osten von Europa aus zu pflegen. Dieses Konzept geriet zur wesentlichen Voraussetzung  für die Osteuropapolitik der 70er Jahre  und ist letztendlich erfolgreich gewesen ist.

Joachim Schröder zeichnete in seiner im Mai 1999 vom Westdeutschen Rundfunk ausgestrahlten Fernsehdokumentation Germany - Made in USA - Wie US-Agenten Nachkriegsdeutschland steuerten ein klares Bild der Aufgaben, die McCloy in Deutschland zu erfüllen hatte. Er hatte den Auftrag, einen lebensfähigen westdeutschen Staat aufzubauen und in das westliche Militärbündnis NATO zu integrieren. Es ging um die Wiederherstellung der Demokratie - nach dem Modell der Vereinigten Staaten. Thomas Braden, CIA Divisionär, der in dem von McCloy abgesteckten Rahmen den „Psychologischen Strategieplan für Deutschland“ umzusetzen hatte, indem er die Kulturszene, die Medien und die Gewerkschaften beeinflusste, wird deutlicher. Im Hinblick auf die diversen CIA Finanzierungen von Kultur und Politik äussert er sich im September 1967 in einem Interview der Saturday Evening Post „Ich bin froh, dass die CIA unmoralisch war, denn wir hatten den Kalten Krieg zu gewinnen."
Diese Unmoral hatte George Kennan in seinem eingangs erwähnten Gründungspapier, der National Security Directive NSC-10/2, vorhergesehen und gründlich bedacht.
It set up an Office of Policy Coordination that would direct covert government operations "so planned and executed that any U.S. government responsibility for them is not evident to unauthorized persons, and that if uncovered the U.S. government can plausibly disclaim any responsibility for them."
Kennan hat damit jene Struktur vorgegeben, die heute jeden Historiker in Verzweiflung treibt. Es lässt sich eine Menge erahnen, in komplizierten Recherchen schlüssig beweisen, doch dokumentarische Belege sind rar. Und selbst wenn sie auftauchen, werden sie von allen Beteiligten noch einmal heftig bestritten.
Der Kennansche Grundsatz hat bewusst eine Grauzone erzeugt, die die Akteure und ihre Helfer mehr oder minder geschickt deckte.
Das passende Gegenstück findet sich in Fritz Moldens Erinnerungen aus Österreich 1945 -1962 Besetzer, Toren, Biedermänner.
„Ich wurde naheliegenderweise aufgefordert, Kontakte mit meinen alliierten Freunden erneut zu etablieren und zu pflegen. Ich bin schon im Jahre 1947 zum erstenmal nach England und Amerika gereist und habe vorher mit diversen alliierten Stäben in Wien und und im Westen Österreichs entsprechende Kontakte aufgenommen. Alles dies geschah stets im Einvernehmen mit unseren Vertrauensmännern bei der österreichischen Bundesregierung, die aber natürlich offiziell nichts mit diesen Dingen zu tun haben konnte. Wir waren uns auch im klaren darüber, dass die Regierung uns
nicht schützen konnte, wenn etwas auffliegen würde. Aber auch im Widerstand hatte es ja keinen Schutz gegen den Zugriff der Gestapo gegeben. Ich selbst hatte mehrfach Gelegenheit, sowohl mit dem damaligen Bundeskanzler Figl wie auch vor allem mit Innenminister Oskar Helmer, dem Aussenminister Karl Gruber und dem Staatssekretär im Innenministerium Ferdinand Graf ausführliche Gespräche zu führen, und es ist nichts geschehen, was nicht grundsätzlich abgesprochen gewesen wäre.“

Fritz Molden hatte in Wien beste Kontakte zu Eleanore Dulles, der Schwester des CIA Chefes Allan Dulles, die sowohl in Österreich wie im weiteren in Berlin in einflussreicher Position für die Umsetzung amerikanischer Interessen sorgte. Später heiratete er ihre Nichte, die Tochter von Allan Dulles.

Im Oktober 1947 wurde der Erste deutsche Schriftstellerkongress mit Heinrich Mann als Ehrenpräsidenten und Ricarda Huch als Alterspräsidentin in Berlin abgehalten. Die zentrale Rede wurde von Johannes R.Becher gehalten, dem späteren Kulturminister der DDR.
Der Korrespondent der New Yorker Kulturzeitschrift Partisan Review Melvin J. Lasky kritisierte in einem aufsehenerregenden Auftritt die Zensurmassnahmen in den USA ( die von ihm verfasste Trotzki Biografie konnte in den USA zu diesem Zeitpunkte aus Rücksichtnahme auf den langjährigen alliierten Partner Josef Stalin nicht erscheinen) und kritisierte ebenso rücksichtslos die Repressionen gegenüber Künstlern und Intellektuellen und deren starre Bindung an die offizielle Ideologie in der stalinistischen Sowjetunion.
Der deutsche Literaturhistoriker Hans Mayer stellte lakonisch fest:
Mit der Rede von Lasky war der Kongress im Grunde zu Ende, der Kalte Krieg hatte begonnen und Lasky selbst bestätigt dies in seinen Erinnerungen.
Die österreichische Schriftstellerin und Kritikerin Hilde Spiel hat dieses Ereignis hautnah mit erlebt. In ihren Erinnerungen 1946 - 1989 findet sich ein Foto, auf dem sie, ihr Mann Peter de Mendelssohn, Michael Josselson und Lasky gleich dahinter sitzend zu sehen sind . Peter de Mendelssohn, der Ehemann Hilde Spiels war Nachrichtenoffizier der Britischen Armee im Range eines Oberstleutnants und eng befreundet mit Michael Josselson, der für das U.S.Information Services Control arbeitete. 1948 wird Hilde Spiel in der Begleitung ihres Mannes Melvin Lasky die Türen zum Internationalen PEN auf der Jahrestagung in Kopenhagen öffnen. Lasky bereitete die Herausgabe des Monats vor und konnte mit Hilfe Hilde Spiels eine Reihe wichtiger Autoren für das Projekt auf dieser Jahrestagung des PEN gewinnen.
Aus den Aktivitäten Josselsons und Laskys enstand ein westalliiertes Publikationsunternehmen, das wesentlich von der CIA finanziert worden ist. Ignazio Silone, Jules Romains, Sidney Hook, Hannah Arendt, Albert Camus, Raymond Aron, Karl Jaspers, Eugen Kogon, David Rousset, Margarete Buber-Neumann, Golo Mann, Benedetto Croce, Bertrand Russel, George Orwell, Manès Sperber, Czeslaw Milosz, Milovan Djilas, François Furet, Francois Fetjö u.a. publizierten in diesen langlebigen Zeitschriften. Diese Autoren verliehen ihre Stimme ebenso dem Congress for Cultural Freedom, der von Lasky 1950 mit Hilfe der CIA gegründet wurde.
Frank Tichy, der Autor des ausgezeichneten Buches über Friedrich Torberg, nennt für diese Gründung drei Gruppierungen. Der ersten gehörten Arthur Koestler, James Burnham, Sidney Hook, Manes Sperber, Franz Borkenau, Hans Thirring an. Die zweite Gruppe wurde von Lasky, Mike Josselson und Boris Shub gebildet und die dritten wären der CIA Chef Alan Dulles und dessen Abteilungsleiter Thomas Braden gewesen. Also Autoren, Organisatoren und CIA Strategen im Hintergrund.
Zum operativen Manager des Kongresses wurde Mike Josselson, ein Mann der CIA, bestellt. Er sorgte für die Finanzierung des Zeitschriftennetzwerkes. Den durchwegs linksliberalen AutorInnen sagte man, das Geld käme von den US-Gewerkschaften. Die Gewerkschaftsorganisation AFL/CIO war auch anderweitig in verdeckte Geschäfte verwickelt. So dürften die Gelder an Willi Brandt, von denen Thomas Braden in der Schröderschen Fernsehdokumentation spricht, diesen Weg genommen haben. Es ist durchaus denkbar, dass die Geldmittel aus Sparbüchern des österreichischen Gewerkschaftsbundes, mit denen Franz Olah den Ankauf der Kronenzeitung durch Hans Dichand mitfinanzierte, aus solchen amerikanischen Quellen stammten.

Als 1966 die New York Times den Schwindel enttarnte, kam es zu einer breiten Absetzbewegung, obwohl alle Beteiligten den Hindergrund kannten oder zumindest geahnt haben müssen.
Die Arbeit für den Kongress und für die Zeitschriften war nie leicht gewesen, war sie doch scharfer Kritik seitens des Gegners ausgesetzt, der in diesem Fall mit grossen Sympathien ivon Intellektuellen in Frankreich und in der BRD rechnen konnte. Um so grösser schien nun die Desillusionierung. Arthur Koestler zeigte sich ungerührt. Er nannte die Erregung einen Sturm im Wasserglas. Er selbst kannte den rauhen Wind der kommunistischen Propaganda und die kommunistische Weltbewegung aus eigener Erfahrung. Koestler war Mitarbeiter von Willi Münzenberg gewesen. Münzenberg leitete die kulturelle Propaganda in Europa im Rahmen der Komintern, bis er sich gegen die stalinistische Politik stellte. Das kostete ihn das Leben. Zu Beginn der 40 er Jahre wurde er ermordet in einem Wald in der Nähe zu Paris aufgefunden.
Auch Manes Sperber ist mit Münzenberg, der u.a. mit den „Braunbüchern“ die Unschuld Dimitroffs am Brand des Reichstages belegte, befreundet gewesen. Die Kenntnisse der Münzenbergschen Propagandamaschine, die dieser im Dienste des Kominterns meisterhaft beherrscht hatte, dürften Koestler und Sperber dann in anderer Weise in ihrer Tätigkeit für den Kongress genutzt haben.
Melvin Lasky hat in einem Interview gegenüber dem ORF im Oktober 2001 mitgeteilt, dass er u.a. Geld für die Herausgabe des Monats  nach direkter Vermittlung John McCloy's von der Ford Foundation erhalten habe. Lasky selbst merkte in diesem Gespräch mehrmals an, dass man sich in der Strukturierung sowohl des Zeitschriftennetzes wie auch des Kongresses an den Münzenbergischen Konzepten orientierte, allerdings mit anderen politischen und ideologischen Zielen.
Es gab einen Wiederbelebungsversuch. 1979 wollte Michael Naumann , der parteifreie Kulturminister des Kabinetts Schröder, wiederum mit Hilfe Melvin Lasky’s den Monat erneut herausgeben.

Jürgen Altweg schreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 30.8. 2000 dass das Ende des Kalten Krieges eine veränderte Sicht auf die Arbeit des Kongresses ermöglicht hat. In Frankreich gibt es die umfassende Darstellung von Pierre Grémion und eine Anthologie von Preuves, sowie in englisch eine Studie von Peter Coleman. In Österreich ist das Wirken des Kongresses, abgesehen von Frank Tichys Torberg Biografie, kaum bekannt geworden und auch nachträglich nie wirklich analysiert worden.
Ulrike Ackermann macht in ihrer Arbeit deutlich, dass es sich bei den Persönlichkeiten im Zentrum und im Umfeld keineswegs um reaktionäre Konservative, sondern um linke und liberale, hoch gebildete und differenziert argumentierende Publizisten handelte. Sie waren auch europäische Pioniere - und was ihnen als "primärer Antikommunismus" unterstellt wurde, habe sich nach Ackermann als geradezu prophetischer Antitotalitarismus entpuppt.
Dem kann man durchaus zustimmen. Betrachtet man jedoch die Aktivitäten der USA bezogen auf Österreich und Deutschland in ihrer Gesamtheit, lässt sich eine merkwürdige Doppelstrategie erkennen. Auf der einen Seite bedient man sich linksliberaler und durchaus lauterer Intellektueller, die die Auswirkungen totalitärer Regime im Nationalsozialismus, Faschismus und Stalinismus am eigenen Leibe verspürt hatten, die also nicht blosse Antikommunisten, sondern in besonderer Form auch Antifaschisten gewesen sind und auf der anderen Seite forciert man die Reintegration ehemaliger Nazis aus wirtschaftlichen, politischen und militärischen Gründen. Francis Saunders sieht in dieser Vorgangsweise eine gewisse Alogik.
Sie beendet ihr aufschlussreiches Buch mit einer vernichtenden Wahrheit: Dieselben Leute, die Dante gelesen und in Yale studiert hatten, die in staatsbürgerlicher Tugend unterwiesen worden waren, hatten Nazis angeworben, die Ergebnisse demokratischer Wahlen manipuliert, ahnungslosen Leuten LSD eingeflösst, die private Post tausender amerikanischer Staatsbürger geöffnet, Regierungen gestürzt, Diktaturen unterstützt, Mordpläne geschmiedet und die Katastrophe in der Schweinebucht heraufbeschworen. In wessen Namen, fragte ein Kritiker. Nicht in dem der staatsbürgerlichen Tugend, sondern im Namen eines Weltreiches.

In Gegensatz zur Saunders halte ich die parallele Einbindung der Nazis nicht für unlogisch. Beides sind unterschiedliche Taktiken ein und derselben imperialen, machterweiternden wie machterhaltenden Strategie. Wie selbstverständlich der Umgang mit solchen vorbelasteten und gewendeten Herren gewesen ist, zeigt ein kleines, doch charakteristisches Detail.
Ernst Haeusserman, Theaterdirektor, Regisseur, Filmproduzent, 1945-49 US-Programmdirektor des Senders Rot-Weiß-Rot in Salzburg, 1948-53 Leiter der Film-, Theater- und Musikabteilung der US-Botschaft in Wien, Direktor des Theaters in der Josefstadt in Wien, Direktor des Wiener Burgtheaters, Direktoriumsmitglied. der Salzburger Festspiele; Professor an der Hochschule f. Musik u. darst. Kunst; ab 1975 gemeinsam mit Marcel Prawy Leiter des Institutes für kulturelles Management legte am 31.Jänner 1966 Prof. Heinz Kindermann, Ordinarius des Instituts für Theaterwissenschaften der Universität Wien, und dem referentiellen Prüfer Prof. Hans Rupprich eine Dissertation mit dem Thema Max Reinhardts Theaterarbeit in Amerika zur Begutachtung vor und wurde am 16.Dezember.1966 zum Doktor der Philosophie promoviert.
Nachdenklich stimmt nicht der qualifizierte Inhalt der Dissertation über die amerikanischen Aktivitäten von Max Reinhardt, sondern eben die Personenkonstellation des reifen Werkstudenten Haeusserman, hauptberuflich zu diesem Zeitpunkt Direktor des Wiener Burgtheaters und zweier Professoren, die beide Jahrzehnte zuvor einer Weltanschauung huldigten, einer davon als besonders herausragender Propagandist der nationalsozialistischen Kulturvorstellungen, die Reinhardt zuerst die Arbeit in Deutschland verunmöglichten und 1938 aus Österreich ins amerikanische Exil gezwungen haben. Beide sind aktive Mitglieder der NSDAP gewesen.
Rupprich überstand den Umbruch weitgehend unbeschadet, während Kindermann 1945 bis auf weiteres als schwer Belasteter aus der Wiener Universität entlassen wurde. Doch er kehrte zurück, wie andere auch.
Dass Ernst Haeusserman zu Beginn der 70 er Jahre eine Biografie Herbert von Karajans veröffentlichte, so sei nebenbei noch erwähnt.

Die Linksintellektuellen werden benötigt, um der breiten Sympathie europäischer Künstler und Wissenschaftler für die Sowjetunion einen nicht reaktionär erscheinenden Part entgegensetzen zu können.
Das Niveau der Auseinandersetzung lässt sich besser erkennen, wenn man die Gegenseite mit einbezieht. So schreibt Ernst Bloch, der damals auf Empfehlung des Literaturhistorikers Hans Mayer einen Lehrstuhl für Philosophie in Leipzig bekommen hatte, am 14.8.53 an Georg Lukács: Der neue Kurs unserer Politik (der DDR) hat auch für die philosophische Zeitschrift (Deutsche Zeitschrift für Philosophie) gewisse Konsequenzen. Wir werden einerseits noch stärker als bisher auf marxistische Autoren angewiesen sein, deren Arbeiten eine wirksame marxistische Beeinflussung der philosophisch interessierten Intelligenz in Gesamtdeutschland, in Österreich und in der Schweiz gewährleisten... Andererseits werden wir in jedem Heft auch je einen Beitrag eines bürgerlichen Philosophen bringen, der etwas halbwegs Rationelles zu sagen hat, um auf diese Weise die Bereitschaft für gesamtdeutsche Gespräche zu stärken.
Seinem SED-Aufpasser Gropp wirft er vor, die Linie des (DDR-) Sektierertums zu vertreten. Letztendlich verliert Bloch gegen den Aufpasser. Er muss 1957 seinen Lehrstuhl aufgeben und geht gemeinsam mit Hans Mayer in den Westen. Bloch bestimmt im weiteren wesentlich das Denken der 68-Generation mit. Es waren nach dem Scheitern des Kongresses die Schriftsteller und Intellektuellen der zweiten Hälfte der 60-er Jahre, die den faulen Kompromiss mit den Nazis in der antiautoritären Protestbewegung zu thematisieren begannen. Weg mit Muff unter den Talaren aus 1000 Jahren skandierten Mitglieder des SDS an der Hamburger Universität. Der Vietnam Krieg war eher die Anlassform, als der wahre Grund des Protestes.
Der ausgeprägte Antiamerikanismus der 68-er sollte auch die faulen Kompromisse mit den Nazis blosslegen und treffen. Das war wohl der entscheidende Hintergrund des Protest Kürzels USSA. Doch die Positionen der 68er waren nicht allein antinationalistisch und antifaschistisch. Es gab auch höchst merkwürdig ambivalente Exponenten.
Einer der Hamburger Protestanten von damals, Reinhold Oberlercher arbeitet heute gemeinsam mit dem Terroristenanwalt Horst Mahler, der im Jahre 2001 auf Veranstaltungen des NDP das Verbot der jüdischen Kultusgemeinde forderte, an der Errichtung eines Vierten Reiches. Das extreme Beispiel zeigt, dass nicht alle 68er eine klar ablehnende Haltung gegenüber Deutschlands Vergangenheit haben. Tatsächlich hatte die 68er Bewegung auch nationalistische Züge und war sowohl vom Antiamerikanismus wie von antisowjetischen Haltungen mitgeprägt. Traditioneller Antisemitismus liess sich auch hinter den Sympathien für die Palistinänsische Befreiungsorganisation PLO verbergen. Ein Vorwurf übrigens, der bereits früh von Henryk Broder gegen die 68er erhoben wurde.

Ein Nachspiel ganz im Stil des Kalten Krieges findet sich Karl Corinos Buch Die Akte Kant, über die Tätigkeit der Staatssicherheit der DDR anhand der jeweiligen Protokolle und Aktenvermerke des IM Martin, das ist Hermann Kant, u.a. Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR. Die Autorin Helga Schubert hatte 1980 einen Antrag für die Genehmigung einer Reise nach Österreich gestellt, um am Ingeborg Bachmann Wettbewerb teilnehmen zu können. Dazu findet sich folgende Information der Hauptabteilung XX der Stasi in Berlin vom 10.4.1980.
Durch den Auslandssekretär des Schriftstellerverbandes der DDR, Genossen Scheibner, wurde der Schubert mitgeteilt, dass es einen Sekretariatsbeschluss des Schriftstellerverbandes der DDR gibt, wonach sich keine DDR-Schriftsteller an diesem Ingeborg Bachmann Wettbewerb beteiligen, weil dieser Wettbewerb zur Manipulation der DDR Autoren benutzt wird. Das komme schon darin zum Ausdruck, dass den Vorsitz der Jury der berüchtigte Antikommunist Marcel Reich Ranicki inne hat. Aus diesem Grund wurde die Schubert vom Genossen Scheibner aufgefordert, von diesem Reiseantrag Abstand zu nehmen und ihn zurück zu ziehen. Die Schubert äusserte, dass sie von diesem Reiseantrag nicht zurück treten werde.
Im weiteren folgt abschliessend eine politische Abschätzung des Bachmann Preises in vier Punkten.
1. Der Ingeborg Bachmann Wettbewerb ist offensichtlich keine österreichische Veranstaltung, sondern ein Unternehmen der BRD, was durch den Vorsitz der Jury durch Marcel Reich Ranicki zum Ausdruck kommt.
Es sind daher von österreichischer Seite keine diplomatischen Proteste zu erwarten.
2. Durch den Ingeborg Bachmann Wettbewerb soll das derzeitig von feindlichen Kräften betriebene Weiterbestehen einer einheitlichen deutschsprachigen Literatur weiter hochgespielt werden.
3. Es wird mit dem Ingeborg Bachmann versucht, bestimmte Schriftsteller aus der DDR, die in Opposition zur DDR stehen, noch bekannter zu machen und in ihrer oppositionellen Haltung zu bestärken. Das wird besonders an der Wahl Stades in die Jury des Bachmann Wettbewerbes sowie an der Einladung von Jakobs deutlich.
4. In den vorliegenden Veröffentlichungen der Westpresse zum Ingeborg Bachmann Wettbewerb ist sowohl die Niveaulosigkeit dieser Veranstaltung als auch die Tatsache ersichtlich, dass damit in erster Linie eine Manipulierung von DDR Schriftstellern erreicht werden soll.

Abgesehen vom höchst zweifelhaften wie fraglichen literarischen Qualitätsurteil der Stasi stimmt jedoch die Konfrontationslinie exakt. Die erste Jury des 1977 gegründeten Bachmann Preises setzte sich aus  Marcel Reich Ranicki, Manes Sperber, Friedrich Torberg, Hans Weigel und und Gertrud Fussenegger zusammen.
Die DDR beteiligt sich erst 1987 nach dem Auscheiden Ranickis aus der Jury mit den Juroren Werner Liersch und Helga Schubert und jeweils vier Autoren am Ingeborg Bachmann Preis.

Mit den Ex-Nazis machten die USA die ihrer Meinung nach nötigen politischen Geschäfte, um die militärische Allianz vor innerer Subversion und Feindschaft zu bewahren.
Das ist die eigenliche Unanständigkeit, wie sie Thomas Braden für die CIA bedingt durch den Zweck in Anspruch nimmt. Der Finanzierung als solches allein kann ich keine negativen Aspekte abgewinnen, ausser jenem, dass es verdeckt geschehen ist. Niemand hat sich je über die Marshall Hilfe aufgeregt. Von allen wurde diese begrüsst. Der wirkliche Sündenfall ist der gleichwertige pragmatische Umgang mit Linksintellektuellen auf der einen und Nationalsozialisten auf der anderen Seite, obwohl man sich bewusst war, dass hier unlösbarer Widerspruch konstituiert wurde.
Der Kongress für kulturelle Freiheit hat im übrigen ein umfangreiches Buchprogramm finanziert und vertrieben. Bezeichnenderweise findet sich neben vielen kommunismus- und totalitarismuskritischen Standardwerken eine Neuauflage von Nicolò Machiavellis Il  Principe....
Die Verleihung des Bollingen Mellon Preises für Lyrik 1949 an den wegen seiner öffentlich geäusserten Sympathien für Hitler verfemten Ezra Pound könnte als Zeichen dieser paradoxen amerikanischen Vorgangsweise gewertet werden, die Quarantäne gegenüber den Nazis zugunsten des Antikommunismus aufzugeben. Pound sass zum Zeitpunkt der Verleihung des Preises in einer Haftanstalt für geistig unzurechnungsfähige Straftäter. Pound war der einzige Amerikaner gewesen, der von den USA wegen Hochverrats angeklagt und verurteilt worden war. Pound hatte während des Krieges im Auftrag des Ministeriums für Volkskultur in Mussolinis faschistischem Staatsrundfunk antiamerikanische Hetzreden in einem ausdrücklichen antisemitischen Jargon gehalten.In Hitlers "Mein Kampf" hat Pound eine scharfsichtige historische Analyse gesehen.

Die Schriftstellertreffen in Pürgg zu Beginn der 50 er Jahre stellen in diesem Bereich den mehr oder minder alleinig bekannten Versuch der Wiedereinbindung ehemaliger Nazi Schriftsteller in Österreich dar. Durchaus im Sinne jener westdeutschen Unternehmungen, wie wir sie von McCloy auf anderen Ebenen kennen. Der amerikanische Freund dürfte in diesem Fall Hans Weigel gewesen sein. Dass Weigel eine nicht ersetzbare Rolle spielte, zeigt ein Brief von Francois Bondy an Friedrich Torberg, in dem Bondy darauf drängt, Weigel keinesfalls auszulassen.
Weigel gehörte dem Vorstand des "Allgemeinen Jugendwerkes - Gesellschaft für Freiheit und Kultur" an. Diese Gesellschaft wurde in Folge des Berliner Kongresses für Freiheit gegründet. Hans Weigel gab für diese Gesellschaft die literarische Anthologie "Die Stimmen der Gegenwart" heraus, die ebenso wie das Torbergische Forum von der CIA finanziert wurden.
Weigel entdeckte und förderte Ingeborg Bachmann. Sie arbeitete zuerst im Büro der amerikanischen Besatzungsmacht. Danach wurde sie Redakteurin des von den Amerikanern kontrollierten Rundfunk Senders „Rot-Weiss-Rot“ und 1955 nahm sie auf Einladung der Harvard Universität an einem internationalen Seminar der Harvard-Summer School of Arts and Sciences and of Education teil, geleitet von Henry Kissinger. Kissinger finden wir ebenso auf der Liste der Korrespondenten von Michael Josselson. Im Gegensatz zu den meisten der schreibenden KollegInnen ihrer Zeit thematisierte die Bachmann jedoch das Grauen des Nationalsozialismus. Die Bachmann hörte nicht nur Vorlesungen in Harvard. Sie war neben Uwe Johnson und Hans Magnus Enzensberger von Hans Mayer zu seinem Leipziger Oberseminar eingeladen worden. Die Einreisepapiere in die DDR besorgte Hans Mayer.

Das von Otto Molden gegründete Europäische Forum Alpbach dürfte ebenso von der CIA beeinflusst worden sein. Friedrich von Hayek, Sir Karl Popper und Arthur Koestler finden hier ihr österreichisches Podium. Das Österreichische College des Alpbacher Forums  arbeitet in den 50 Jahren eng zusammen mit dem Forschungsinstitut für Europäische Gegenwartskunde in Wien IX, Telegrammadresse AUSTROCOLLEGE. Hier wirkten in der Gründerjahren Rudolf C. von Ripper, Friedrich Hansen-Löve und Wieland Schmied.
Im Vorwort zu einer der ersten Publikationen Perspektiven 52/53 bedankt sich Ripper für die grosszügige Unterstützung der Vortragsreihe über moderne Kunst und die Herausgabe der Publikation durch die Catherwood Foundation. Diese Stiftung war eine der vielen Tarnorganisationen der CIA.
Im Internet finden sich auf der Website des Harry Ransom Humanties Research Centers der University of Texas at Austin ein Verzeichnis archivierter Materialen von Michael Josselson, des CIA Mannes und Chief Executive des Congresses for Cultural Freedom. Zu seinen Korrespondenz Partner zählen viele der bereits genannten Personen. Hier finden sich Eintragungen von Otto Molden, von Fritz Molden, dem langjährigen Herausgeber der Wiener Tageszeitung Die Presse und von Friedrich Torberg, Herausgeber des Wiener Forums. Alle drei haben über lange Zeit hinweg behauptet, nie mit der CIA zu tun gehabt zu haben.
Torberg hat sogar zu Beginn der 70 er Jahre einen Prozess gegen den Grazer manuskripte Herausgeber Alfred Kolleritsch geführt, weil dieser die CIA Nähe Torbergs öffentlich gemacht hat. Er nannte ihn einen Schützling des CIA. Torberg sah darin den Tatbestand der Presseehrenbeleidigung und klagte. Kolleritsch hat den Torbergischen Beweisantrag vom 25.2.1974 an das Landesgericht Graz in manuskripte Nr.149/2000 veröffentlicht. Der Punkt 2 des Beweisantrages von Torberg ist besonders bemerkenswert:
Die Beschuldigten (Alfred Kolleritsch und Klaus Hoffer) versuchen den Charakter der CIA in geradezu naiver Weise zu verharmlosen, um dadurch unter Beweis zu stellen, dass mit ihrem Vorwurf CIA-Schützling die Grenze der strafbaren Ehrenbeleidigung nicht überschritten sei. Im Beweisantrag (der Beklagten) heisst es wörtlich: "CIA ist eine amerikanische Einrichtung, die bestrebt ist, die Grundsätze und Interessen der USA auf der ganzen Welt wahrzunehmen", dass "die Bezeichnung CIA-Schützling überhaupt keine Beleidigung darstelle. Im Gegenteil, sie beweise, dass der so Bezeichnete sogar den Schutz der USA genießt, demnach eine wichtige Person ist, der sogar auswärtige Einrichtungen ihre Unterstützung angedeihen lassen."
Torberg stellt dazu fest:
Ich zweifle, ob das Ausmass an Naivität, das diese Definition vortäuscht, von irgend jemanden ernst genommen werden kann. Jedermann weiss, dass die CIA sich mit Spionage und Gegenspionage im allerweitesten Sinn beschäftigt, also die "Grundsätze und Interessen der USA" nicht auf so harmlose Weise "wahrnimmt", wie es vielleicht dem Programm einer Amerikanisch-Österreichischen Freundschaftsgesellschaft entspräche. Jedermannn weiss, dass die CIA bei jedem politischen Umsturz, zuletzt in Chile und Griechenland, bezichtigt wird, ihre schmutzigen Hände im Spiel  haben.
Nach Torberg impliziert die Bezeichnung "CIA-Schützling" eine direkte und intime Beziehung zu einem ausländischen Geheimdienst, also eine ehrenrührige Unterstellung..., die er im weiteren eine Verleumdung nennt. Hoffer und Kolleritsch wurden freigesprochen. Torberg und Kollegen haben sich konsequent an Kennans Vorgaben gehalten und jegliche Form der Leugnung auch für sich in Anspruch genommen.
Auch hier ist das Muster Einflussnahme der CIA auf Medien und Kultur via nützlicher Mittelsmänner deutlich geworden. Der offensichliche Mangel an demokratischer Transparenz störte niemanden. Am wenigsten die, die im Namen von Freiheit und Demokratie ihren verdeckten Tätigkeiten im Namen des Antikommunismus nachgegangen sind. Bei soviel Wahrheitsliebe, wie sie Torberg schlussendlich an den Tag gelegt hat, bleibt die bittere Frage, welche AutorInnen ungerechtfertigt der Willkür der einflussreichen Herren ausgesetzt gewesen sind.
Weitere direkte Österreich Kontakte von Josselson lassen sich aus dessen Korrespondenzliste ablesen. Ebenso scheint Wolfgang Kraus, langjähriger Leiter und Gründer der "Gesellschaft für österreichische Literatur" auf. Wolfgang Kraus habe aus dieser Einrichtung laut dtv-Klappentext zu seinem Buch Kultur und Macht - Die Verwandlung der Wünsche eine der aktivsten europäischen Begegnungszentren der schöpferischen Intelligenz aus Ost und West gemacht. Eine nicht zu übersehende Rolle spielte in den 50er Jahren der Europa Verlag.  In diesem Verlag, der 1953 nach dem Tod des Mitgründers der Wiener Niederlassung, Emil Oprecht an den Österreichischen Gewerkschaftsbund verkauft worden ist, erschien die 1950 die deutsche Fassung des von der CIA lancierten Sammelbandes The god, that failed , der unter anderem Beiträge der Ex-Kommunisten Koestler, Silone und Sperber enthielt. Dieser Sammelband über den Gott, der keiner gewesen ist, gilt als wichtige Schrift wider den Kommunismus, in dem die Autoren vor allem die Gründe ihrer eigenen Abkehr ausbreiteten.
Das Buch Amerikas Außenpolitik 1900 bis 1950 und ihre Stellung zur Sowjet-Macht von George F. Kennan ist ebenso in diesem Verlag erschienen. Arthur Koestler und Manes Sperber wurden im weiteren bevorzugt von Wolfgang Kraus für den Europa Verlag betreut.

Die deutsche Politologin Ulrike Ackermann hat zum 50 Jahrestag der Gründung des Kongresses für Freiheit den Erinnerungskongress organisiert. Sie berichtet darüber auf der Website der Freien Universität Berlin.
Bei den Protagonisten der ostmitteleuropäischen Bürgerrechtsbewegungen, die nach dem Zusammenbruch 1989 Regierungsämter bekleideten, Präsidenten wurden und wichtige Zeitschriften gründeten, handelt es sich um Intellektuelle, deren Untergrundarbeit vor dem Zusammenbruch des Kommunismus von der Fondation pour une Entr'aide intellectuelle européenne unterstützt wurde – der Nachfolgeorganisation des Kongresses für kulturelle Freiheit. Vaclav Havel, Tadeusz Mazowiecki, Adam Michnik (Herausgeber der Tageszeitung Gazeta Wyborcza), Bronislaw Geremek, die ungarischen Schriftsteller György Dalos und Istvan Eorsi kooperierten mit der Fondation.
Wer die osteuropäische Entwicklung mit etwas Gespür verfolgt hat, ob nun in Polen, der damaligen Tschechoslowakei, in Ungarn und im Osten Deutschland, wird in Erinnerung haben, dass überall der Name Demokratisches Forum aufgetaucht ist und man darf annehmen, dass die amerikanischen Freunde schon lange ihre Hände im Spiel hatten.
Das verhilft zu einer Vorstellung, was der Kongress nach seiner Wiederbelebung machen wird. Die Verhältnisse im Osten im Interesse des Imperiums stabilisieren und zu seinen Gunsten ausbauen. Finanziert wird das nun nicht mehr aus amerikanischen sondern aus europäischen Mitteln. Immerhin, irgendwann muss man ja die Marshallhilfe zurückzahlen beziehungsweise im Sinne des Spenders zu ähnlichem Zweck einsetzen.
Es gibt gewisse Parallelen zum Beispiel in der jungen ungarischen Demokratie. Während die Kommunisten völlig ins Eck gedrängt und unter den Teppich gekehrt wurden, liess man den Nationalisten und den Rechtsradikalen genügend Spielraum. So wurde Budapest nach der Wende zu einem der attraktivsten Treffs der westeuropäischen Rechtsradikalen und Neuen Rechten.
Ich habe ein Fernsehinterview in Erinnerung, das anlässlich des Jubiläumskongresses mit Francois Bondy gemacht worden ist. Bondy hat da weise skeptisch meinte, rückblickend gesehen hätte man möglicherweise doch einiges anders machen sollen. In der jüngeren ungarischen Entwicklung erkennt man, dass das Imperium auf die altbewährten Mitteln vertraut. Man wird auch in diesem Fall im Sinne von Freiheit und Demokratie den Hintergrund zu verbergen trachten..
Am 4.Mai 1966 beteuerten in einem Leserbrief an die New York Times die Unterzeichneten John K.Galbraith, George F.Kennan, Robert Openheimer und Arthur M.Schlesinger:
Der Kongress ist immer eine vollkommen unabhängige Organisation gewesen, allein den Wünschen ihrer Mitglieder sowie den Entscheidungen des Exekutivkomitees verpflichtet.
John K. Galbraith hat in einer seiner wirtschaftstheoretischen Schriften den Künstler als den letzten wirklich freien Unternehmer bezeichnet, der mit allem Risiko ans Werk geht. Diese Gleichsetzung mit den Idealen des wirtschaftlichen Liberalismus war die eigentliche Botschaft des Kongresses für kulturelle Freiheit. Westliche Freiheit und Erfolg bedingen einander. Diese Gleichung gerät allerdings zur Farce, wenn man sich überlegt, dass die involvierten Autoren, Komponisten, bildenden Künstler in Wahrheit hochsubventionierte Staatskünstler gewesen sind, die noch dazu die Vorteile eines strategisch angelegten Distributionsnetzes geniessen durften. Die hohen Auflagenzahlen wurden nicht zuletzt deswegen erzielt, weil die CIA ihrem Auftrag gemäss alles dazu getan hat, den Büchern ihren Weg zum Publikum zu bahnen. Für die beteiligten Künstler standen in der westlichen Welt die besten Ausstellungshäuser und die besten Konzertsäle bereit.
Ihr Erfolg ist also keineswegs im freien Wettbewerb der Ideen und Meinungen errungen, sondern eben durch flankierende Massnahmen zustande gekommen. Anstelle der freien Marktwirtschaft kann man in diesen Fällen von Staatsdirigismus  sprechen. Die KünstlerInnen und AutorInnen des Kongress für Freiheit haben von einer staatlichen Absicht und Abhängigkeit profitiert, die sie an ihren ideologischen Gegnern so heftig bekämpft haben. Ihr Erfolg lässt sich teilweise auf umfassende Manipulation und Intervention zurück führen. Dieses Faktum und die Auflage, niemals einen mittelbaren Kontakt zu einer Regierungseinrichtung der USA zuzugeben, liess viele Kongressteilnehmer ihre Kenntnis der Zusammenhänge leugnen und letztendlich unglaubwürdig werden.
Frances Stonor Saundners zitiert die die Behauptung des Romanciers Richard Elman, dass die CIA sich nicht allein auf abstrakte und rein pragmatische Weise am Kalten Krieg in der Kultur beteiligte, sondern vielmehr genau definierte Ziele verfolgte und eine genau definierte Ästhetik vertrat. Man reservierte sich die Domäne der Hochkultur und bediente via Hollywood die Massen. In einem 1994 geführten Interview vertritt Elman einen entschieden abwertenden Standpunkt:
Das Interesse der CIA an der Literatur, an Autoren und Verlagen ist als fehlgeleitetes Wohlwollen oder gar als Eintreten für westliche Werte und die Freiheit des Menschen gegen den Totalitarismus dargestellt worden, aber es war im Grunde ein „schmutziger Trick“ der CIA, ein Mittel zur geistigen Beeinflussung, in ihrer eigenen Sprache ein „Präventivschlag“.
Die vormals kommunistischen Intellektuellen des Kongresses glaubten jedoch unbeirrt an eine ihnen ureigen erscheinende Mission. Christopher Lasch schreibt in seinem 1967 erschienenen Artikel „The Cultural Cold War“:
Selbst nachdem sie sich vom Materialismus des Leninismus getrennt hatten, hielten sie an dem ihnen zusagenden Bild der Intellektuellen als geistige Elite der richtigen Geschichte fest.
Doch sind sie nur Mittel für einen anderen Zweck gewesen. Ich bezweifle, dass die Mehrheit von ihnen sich mit dem geringen Stellenwert des Kulturellen im Neoliberalismus, dem zum Sieg mit verholfen haben, abgefunden hätte.
Wie weit entfernt sind sie und ihre Helfer im CIA von den Methoden der Manipulation des Genossen Napoleon in Orwells Animal Farm gewesen ? Auch sie vollzogen eine wundersame Verwandlung der Meinungen und operierten vor verdecktem Hintergrund.
 


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