Wiener Medienmesse, Medientage und Medienforum 2008 im Wiener Messepalast


Pepsi Colonisation


Ueber einen Tagesausflug ins Mediengeschaeft berichtet Franz Krahberger


Den dazu gehoerende Messebilderbogen finden Sie nach Lektuere des Textes


Von Literatur-, Kunst- und Kulturzeitschriften ist auf der Medienmesse nichts zu sehen und zu hoeren gewesen. Anstelle von hat man Lutz Holzinger (vormals Volksstimme Chefredakteur) und Gerald Grassl aufs Podium gehievt. Sie haben am Donnerstag im Medienforum einen Vortrag zum Thema Die anderen Medien, die anderen Themen. Die oesterreichische Kleinzeitschriften Szene gehalten. Sie koennen ausschliesslich nur fuer zwei Zeitungen sprechen, fuer ihre, fuer den Uhudla und die noch kuriosere Tarantel. Sie stehen fuer ideologische Reststrahlungen aus der Zeit vor der Wende. Sie haben nichts dazu gelernt. Sie sind nach wie vor der Auffassung, das ihre Sicht der Dinge die alleinig objektive ist. Sie haben sich nicht geaendert. Die beiden nannten auch die Sandlerzeitung Augustin, die der Bettelei abhelfen soll. Mit ihnen teilen sie sich den Handvertrieb auf den Strassen Wiens und in den U-Bahnstationen.


Ist das die mediale Objektivitaet, die Holzinger und Grasl in der aktuellen Zeitungslandschaft vermissen ? Das ist Vodka Absolut, eine Neuauflage von Maxim Gorkis Nachtasyl.

Viel wichtiger ist die Frage nach den Fehlenden, die konnten sich wahrscheinlich die Beteiligung nicht leisten.
Warum zbsp. war Armin Thurnherr mit seinem Falter nicht anwesend. Wahrscheinlich passt sein Stehsatz: Die Mediaprint muss zerschlagen werden nicht ins Konzept. Ich habe fuer den Herrn Strutzmann im Zuge der Medienkonzentration eine neue Idee. Gemeinsam mit der Mediaprint, der Gemeinde Wien und dem Raiffeisen ORF passend zur aktuellen politischen Entwicklung die Multi Print TV Media Holding hoch zu ziehen. Mein Vorschlag kostet ihn keinen Cent, sonst nimmt ers nicht.

Den Vortraegen konnten nur jene Messeteilnehmer folgen, die per Tag einen Beitrag von 150,- Euronen, fuer alle drei Tage 350,- Euro leisten wollten oder konnten. Das nennt man eine sogenannte halb oeffentlich embedded Zuhoererschaft. Allerdings kann man die wichtigsten Vortraege kompetent zusammengefasst und auf den Punkt gebracht im On-Line Standard nachlesen.

Bedeutend interessanter hingegen ist die Liste der vom Organisator der Medienmesse Helmut Strutzmann betreuten Kunden, die auf seiner Website frei zugaenglich ist. Strutzmanns Kundenliste:

Ärztekammer für Wien / Auhofcenter Liesing / BASE19 und BASE22 / buswerbung.at / Gasometer City Wien / GESIBA / Gewista /Haus der Musik /IAA / IFPI Austria / Kabel-TV-Wien / KELAG - Kärntner Elektrizitäts- AG / Kletterhalle Wien / Kunst im öffentlichen Raum / Manstein Verlag; PR-Services, PR und Consulting Österreichische Medientage und Medienmesse, Unternehmensentwicklung / Medizinische Universität Wien / Medmedia / messecentergraz / Österreichische Ärztekammer / Österreichische Medienmesse/ Out of Home Austria / Pharmig /PHSA (Primary Health Services Austria) / Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien Mediaconsulting und Medienstrategie, Media-Konzepte und Marketingplanungen, Planung von Ausstellungen und Literaturaktionen mit Fokus Public Space, Broschüren und Imagekampagnen, Contentmanagement wien.at / PROMIS / Rathauskorrespondenz Wien Neues Redaktionssystem und Konzeption Mediaroom / Red Bulletin-Verlag / Sigmund Freud Privatstiftung und Sigmund Freud Museum / STAR22/OASE22 / tele / Tipp 3Universal Music Austria / UPC/Telekabel / Vienna Communication Consulting / Wien Holding PR-Fullservice, Contentmanagement Homepage, Betreuung und kommunikative Betreuung diverser Tochterunternehmen,Entwicklung und Durchführung von Symposien und Public-Management-Devices, Clustermanagementberatung, Wissensresearch und -transfer / Wien Kultur Promotion von Public Space-Initiativen, Zeit für ein Gedicht, Kultur - Dialog - Diskurs /Wiener Hafen / Wiener Linien/ Strategische Beratung und Consulting, Aufbau eines virtuellen Medien-Centers / Wiener Messe Besitz GmbH PR-Services Contentmanagement Homepage / Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft m.b.H. PR-Services Contentmanagement Homepage / Wiener Stadthalle Unternehmens-PR und strategische Beratung, Contentmanagement Homepage, Entwicklung neuer Positionierungsstrategien, Marketing-Szenarien wienweb.at PR-Fullservice, Entwicklung von Multimedia-Szenarien WIFI Österreich /WKO Wirtschaftskammer Österreich / PR-Beratung bildungspolitische Abteilung, Contentproviding Newsroom / Zeit für ein Zitat Lyrik ohne Grenzen.

Die Kundenliste zeigt, dass Strutzmanns Popular PR Dienst fast umfassend von Einrichtungen der Gemeinde Wien in Anspruch genommen wird, auch im kulturellen Bereich und dass er umfangreich fuer PID, den Presse- und Informationsdienst der Gemeinde, arbeitet. Ich weiss nun, wem wir die opulente Info- Folder Flut, die in der Vorhalle des Rathauses im Infocenter gestaut sind, die u.a. in den Ordinationen aufliegen, zu verdanken haben.

Die Entscheidung ueber den Fluss der Information in den oeffentlichen Medien werden heute eher von Marketingabteilungen maechtiger wie einflussreicher Wirtschaftsunternehmen getroffen. Entscheidend ist nicht mehr die gesellschaftliche politische Meinung, sondern die richtige Positionierung des Werbeetats und der oeffentlichen Durchsetzung der zu verkaufenden Produkte. Daran orientieren sich zwangslaeufig die sogenannten unabhaengigen Print- und Funkmedien. An intelligenten Internet Loesungen die das Netz auf Boulevard Niveau bringen sollen, wird hektisch gebastelt und gestrickt.

Darunter leidet besonders der allgemein noch gueltige, eh schon erweiterte Kulturbegriff. Kulturelle, geistige wie kuenstlerische Inhalte wirken im Geschaeft bloss noch stoerend. Der bruederlich gefuehrte Presse Club Concordia, der lange Zeit fuer den oeffenlichen Informationsfluss zustaendig gewesen ist, und sich das Haus mit dem oesterreichischen PEN Club teilt, hat Mitte der 80 er in seiner internen Funktion ausgedient. Die Gruende dieses Vorganges sind hoechst interessant und beeintraechtigen die oesterreichische Innenpolitik bis in die Gegenwart.

Auf seiner agentureigenen Website vermeldet Strutzmann ein Statement anlaesslich der Medientage 2008 von ORF Stiftungsratvorsitzendem Pekarek:

Weitere Auslagerungen beim öffentlich-rechtlichen ORF kann sich ORF-Stiftungsratsvorsitzender Klaus Pekarek vorstellen. Pekarek sieht einen solchen Schritt als mögliche Konsequenz des eben eingeleiteten Strategieprozesses am Küniglberg, wie er anlässlich der Österreichischen Medientage erklärte.
"Als Ergebnis einer umfassenden politischen Diskussion könnte die Option stehen, dass man bestimmte Unternehmensteile und Sparten des ORF ausgliedert - mangels Eigentümerwillen kann man die derzeit nicht professionell führen", so Pekarek.

Stiftungsrat Pekarek bestaetigt damit, dass der oeffentlich rechtliche Sender ORF bereits teilprivatisiert ist. Grosse Teile der Sendanlagen, der Distrubution befinden sich seit 2006 unter der wirtschaftlichen Kontrolle von Raiffeisen Oesterreich. Die Raiffeisen-Medien-Holding Medicur ist seit 2006 laut juengeren Angaben an der ORF-Sendeanlagen-Tochter ORS zu 40 Prozent beteiligt.

Der Deal ging unbeanstandet ueber die Buehne mit Einverstaendnis der oesterreichischen Presse, die dazu geschwiegen hat, ebenso der ORF Betriebrat. Ich habe Ende 2006 einen Suchlauf via google gemacht und keine Eintragungen zu diesem Thema von oesterreichischen Zeitungen gefunden. Erst in einem CSU nahem Informationsdienst in Muenchen bin ich fuendig geworden.
Der Redakteurssprecher des ORF Fritz Wendl hat mir auf Anfrage vor laengerer Zeit mitgeteilt, der Verkauf waere rechtsgueltig im Amtsblatt der Republik ausgeschrieben worden, quergelegt habe er sich nicht. Fritz Wendl sitzt im uebrigen in der Kommission des Bundeskanzleramtes zur Verteilung der Pressefoerderung als Vertreter des ORF und der Journalisten Gewerkschaft.

Wendls Position kann man eigentlich nur verstehen, wenn man annimmt, dass dem ORF absehbar Zahlungsschwierigkeiten drohten. Die Gehaelter der Mitarbeiter, und nicht nur allein die Honorare der freien Diensteanbieter, waren mittelfristig gefaehrdet. Nach dem Raiffeisendeal sind sie wieder gesichert, allerdings nicht auf ewige Dauer. Trotzdem stellt sich die Frage, ob dieser Vorgang im Interesse der zahlenden SeherInnen und HoererInnen gewesen ist.

4.1.2.1 Digitalisierung des Fernsehens

Im Februar 2006 hat die RTR Kommission Austria das erste Zulassungsverfahren für eine bundesweite, terrestrische Multiplex-Zulassung (DVB-T) beendet und damit die Vorbereitung von digitalem terrestrischem Fernsehen in ganz Österreich abgeschlossen. Die Zulassung wurde mit Bescheid vom 23.02.2006 an die Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG (ORS), einer Tochtergesellschaft von ORF und Medicur Holding, erteilt. Anträge anderer Bewerber waren während der Ausschreibungsfrist nicht eingelangt. ORS war der einzige Antragsteller. Aus dem Kommunikationsbericht 2006 RTR Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH 2007.

Unverstaendlich bleibt, warum die oesterreichische Presse ueber den Vorgang damals so wenig wie moeglich bis gar nicht berichtet hat. Wahrscheinlich hat dieses Stillschweigen mit der Vergabe von Funklizenzen zu tun, die heutzutage jedes halbwegs finanziell ausreichende Presseunternehmen begehrt, oder schlicht und einfach mit der Pressefoerderung des BKA. Nach der Usance: Sagst nix, kriegst auch was problemlos, gelt.

Schwer getroffen hat die Finanzgebahrung des ORF die Literaturschaffenden. Abgesehen, dass entsprechende Sendeleisten gestrichen bzw. von der Zeit her gekuerzt worden sind, wurde das Honorar fuerr Hoerspieltexte halbiert, obwohl sich die Anzahl der Hoerer und damit die Reichweite mit solchen Produkten in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Dieses statistische Faktum entstammt einem Vortrag, den der Leiter der Hoerspielabteilung OE 1 Konrad Zobel, anlaesslich einer Hoerspieltagung fuer Franz Hiesl, veranstaltet von der Wiener Landesbibliothek, im Rathaus 2006 gehalten hat.

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Raiffeisen-Gruppe Medicur beteiligt sich an Österreichischer Rundfunksender GmbH & Co KG (ORS)

ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner: "Wir sind sehr froh, dass wir mit dieser Beteiligung einen österreichischen Partner gefunden haben. Das stellt sicher, dass das österreichische Sendernetz mit rund 1.800 Sendern an fast 500 Standorten rot-weiß-rot, also österreichisch, bleibt. Gemeinsam wollen wir uns der großen Aufgabe der Digitalisierung des terrestrischen Sendernetzes stellen."

Mag. Erwin Hameseder, Geschäftsführer der Medicur: "Wir freuen uns, dass eine österreichische Lösung zu Stande gekommen ist und wir uns gegen starke ausländische Mitbewerber durchsetzen konnten. Die Beteiligung an der ORS ist für uns ein weiterer wesentlicher Erfolgsbaustein in der Umsetzung unserer Medienstrategie. Unser Ziel st es, mit der ORS alle Synergien zu nützen und gemeinsam mit dem ORF neue Märkte, insbesondere in Zentral- und Osteuropa, zu erschließen."

Hier wird bereits deutlich, um was es in dem Deal wirklich geht. Um den zunehmenden Terraingewinn um Marktanteile im osteuropaeischen Mediengeschaeft.

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Ein weiterer Hinweis zu dieser allgemeinen Geschaeftstendenz findet sich am Stand der Bundeswirtschaftskammer und mit dem Stand der EPIMEDIA, die europaeische Plakat und Aussenmedien Gmbh. mit Geschaftssitz A-1010 Hoher Markt, die vollmundig das Projekt Public Space Advertising, die Eroberung des CEE Raumes in Bulgarien, Kroatien, Moldawien, Mazedonien, Polen, Rumaenien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und in Ungarn ankuendigt bzw. anpreist.

Eine vergleichbare Entwicklung wurde bereits in den Ost Telekom Geschaeften der Herren Taus und Schlaff und deren Boesendorfer Runde sichtbar.

Sowohl die Vienna Real wie auch die Vienna Artfair im Wiener Messepalast bestaetigten diesen Trend. Doch diese Gruenderzeit koennte angesichts des Zusammenbruchs des US Bankensytems, heute wurde die Washington Mutual, die groesste Sparkasse der USA aus dem Verkehr gezogen, ins Out laufen. Allein schon wegen der Georgienkrise wurden Milliarden vom schwachen Moskauer Finanzmarkt abgezogen. George Bush konnte bislang keine Einigkeit ueber den Defizit Spending Plan, 700 Milliarden Dollar in das marod gewordene Bank- und Investwesen zu pumpen, erzielen. Die Maerkte sind in Aufregung und Krise. Der Dow Jones verlor am 30.9.2008 777 Punkt. Das ist das groesste Tages Minus in der Geschichte der Wallstreet Boerse. Die Finanzmärkte stehen unter Schock, Präsident Bush zeigt sich erschüttert: Ausgerechnet seine Parteifreunde ließen denn 700 Milliarden Dollar schweren Rettungsplan für die US-Banken durchfallen. Am Donnerstag soll erneut über die größte staatliche Intervention seit der großen Depression des Jahres 1929 abgestimmt werden. Amerika zittert. Laut Standard brach der Wiener ATX brach in den Nachmittagsstunden um 8,49 Prozent ein und erlebt den größten Verlust in seiner Geschichte. Der Standard spricht von einem Schwarzen Montag. Das Aufatmen dauerte bloss 10 Tage. Das war jedoch abzusehen.


Haselsteiner Ring: St.Petersburg vormals Leningrad


Mix aus klassischem Dominoeffekt und der Puppe in der Puppe, die in der naechsten Puppe steckt

Der europaeische Finanzplatz konnte sich bislang entziehen, das ist die erste wirklich grosse Bewaehrungsprobe der erweiterten europaeischen Union. Der russische Finanzmarkt wurde jedoch marginalisiert. Eine der absehbaren Folgen: STRABAG Haselsteiner wird wahrscheinlich den Petersburger Autobahn Aussenring doch nicht bauen koennen und eine ganze Menge anderer vereinbarter Investitionsprojekte werden dadurch gefaehrdet. Und nicht nur der Haselsteiner wird Probleme bekommen. All jenen, die in den Neuen EU Staaten und im weiteren Osten investiert haben, stehen schwere Tage bevor.

30.9.2008. Der Dominoeffekt wirkt sich rascher aus, als man vermuten kann: Bankers Crisis in Europe

Aus dem On-Line Standard: Bankenkrise erreicht Europa - ATX mit größtem Verlust seiner Geschichte. Der belgisch-holländische Finanzriese Fortis muss mit Staatshilfe aufgefangen werden, der deutschen Hypo Real Estate wird mit einem 35 Milliarden schweren Rettungspaket unter die Arme gegriffen, der ATX verliert 8,49 Prozent. Laut ORF und SPIEGEL hat es in London auch Bradford & Bingley erwischt.


Ich habe auch freundliches von der Medienmesse zu berichten. Gleich neben dem Stand von Disneys Pixar Studios hat sich die ansonsten generell schlicht und bieder wirkende Bundeswirtschaftskammer eingenistet. Ein junges Team der Hoeheren graphischen Versuchsanstalt, heuer 120 Jahre alt geworden, durfte eine Mini Fotoredaktion einrichten. Der Konrad Czeppel hat mich fotografiert, eine Schuelerin hat es mit Bildbearbeitungsprogramm am PC bearbeitet und nun dient es als Aufmacher meines Messebilderstreifens. Siehe nach dem Scroll Text.

Die Praesenz der Gemeinde Wien ist unuebersehbar gewesen. Im Vortragssaal war zentral der Schriftzug Wiener Holding angebracht. Eingangs wurde den HoererInnen einmal mehr mitgeteilt, dass Wien anders ist. Das andere Wien wirkt nicht mehr ueberzeugend. Die GEWISTA protzte in papierener Farbenpracht, die zit Technologieagentur der Gemeinde Wien, untergebracht in den ehemaligen Marxer Schlachthoefen forcierte den Einmann- oder Einfrau- Videojournalismus, die ICH Medienagentur der Zukunft.


Die Riesenradfraktion

Der ORF praesentierte in seinem Aufnahmestudio mit allem Drum- und Dran mit Schnittplatz und Uebertragungswagen auf einer Buehne einen Moderator, der besser ins nahe Prater Kasperltheater gepasst haette. Er wurde prompt von einer kecken wie selbstbewussten jungen Besucherin an die virtuelle Blue Box Wand gespielt.

Das Neue Oesterreich praesentierte in einer unansehnlichen Titel, Farben- Bilder- und Text Sauce eine schnittige Dame einmal mehr in der Posse des blauen Engels Marlene Dietrich, derer sich schon Liza Minelli im Film Kabarett und Madonna bei ihrem juengsten Auftritt auf der Donauinsel bedient hat. Apropos, es gibt neue Frauenzeitschriften mit dem Titel Madonna und Diva. Dazu passende Kojen Ladys habe ich gesichtet. Ich fotografier die aber meist nicht, weil NEWS und Co. eh schon ein Dauerabbonement drauf haben.
Aja, Bob Fosses Film Cabaret kam 1972 ins Kino und mit ihm die wahre Hymne des folgenden Neoliberalismus und Monetarismus: Money makes the World go Round. Jetzt ist das globale Riesenrad stecken geblieben, dreht sich nicht mehr und Dagobert Duck schaut entgeistert in seinen geleerten Speicher. Seine Gedanken kreisen verzweifelt um die Frage, wo die rotchinesischen Panzerknacker die Kohle hin verschafft haben. Dagobert kann ihm nicht helfen, der ist verschnupft und hat immobile Grippe. Kater Carlo verbarrikadiert sich in seiner Bastion Las Vegas. Das Spiel ist aus. Nichts geht mehr. Jetzt sind wieder Trauermaersche aus New Orleans auf Sendung.

Eines sei klar gestellt, auf allen Messen wird Massenkonfektion, selbst so sie aus Designerhand und Markenbranding stammt, und Meinungskonformismus geboten. So auch auf der Medienmessse. Die Kreativindustrie verdient allein ein Praedikat: Einfallslose Gefaelligkeit und informelles Getue. !

Beppo Mauhardt habe ich mit Standard in der Hand gesichtet. Mauhardt brachte vor Jahren den deixistischen Hudri Wudri auf die Plakatwand, um fuer die Zigarettenmarke Casablanca zu werben. Der Hudri Wudri war eine leicht angeschraegte Prolo Figur, der SPOE waehlte, solange er sich zwei Packungen Casablanca taeglich leisten konnte. Jetzt kann er sich aus gesundheitlichen Gruenden und mangels Kaufkraft kein Packerl am Tag mehr leisten. Jetzt waehlt er Haider und wenn er bsonders angfressen is, Strache. Die verkaufen wieder HCJ Tschick und A3 ohne Filter. Alles fuer Oesterreich. In Wien hat der Hudri Wudri bei Nationalratswahl besonders hantig und hinterfotzig reagiert. 30 Prozent hat der HCJ in Simmering grissen. Das ist nicht einziger Wiener Hieb, der auf ihn abgefahren ist. In den Bundeslaendern hat er jeweils nur knappe 20 Prozent geschafft. Wien ist nicht anders, Wien wird Kaernten.

Die Uebung, PR Leute an die Messestaende zu stellen, die allein durch Fesch Aus- und Anschauen als Blickfang glaenzen, ist oede und aergerlich. Gezielte Fachfragen werden durch die Bank mit Ahnungslosigkeit beantwortet, nicht einmal mehr mit Praepotenz ueberspielt. Keine Ahnung und ein freundliches, einstudiertes Laecheln auf den Lippen. Frueher hat mich solche Puppenhaftigkeit auf die Palme gebracht. Einiges liesse sich sogar beantworten, wenn die die Textinformationen des eigenen Standes gelesen haetten. Apropos, meine Fotos sind meist so aufgenommen, dass Sie interessante Zusatzinformationen daraus ablesen koennen.

Die Public Relationierer und die Informatiker haben eines gemeinsam, die inhaltliche Ahnungslosigkeit. Fachfragen ausserhalb der angelesenen Kenntnisse sind ihnen laestig, anstelle dessen wird man gemustert nach Alter, Kleidung und Kaufkraft. Gut, ich habe meine Mittel, dass zu ueberspielen, aber aergern tuts mich trotzdem.

Styria zeigte stolz sein neues Medienimperium, dass noch von Sassmann auf Schiene gesetzt worden ist. Ende der 90 er fiel mir das Impressum der Kleinen Zeitung auf. Gedruckt ueber die ganze Seite des intelligenten Kleinformats. Das Impressum beinhaltete bereits das ganze Spektrum, dass nun offen allen sichtbar geworden ist. Sie haben umgesetzt, was sie als Vision damals in die Welt gesetzt haben. Vom Druckwesen, ueber das Verlags- und Zeitungswesen bis hin zu den aktuellen und zukunftstraechtigen On-Line Diensten. Sie haben das digitale Zeitalter nicht verschlafen, sie haben effektiv daran mitgearbeitet.
Zur Kleinen Zeitung habe ich ein sentimentales Verhaeltnis, wie zu auch zum Spiegel. Es war die erste Zeitung, die ich in meiner Kindheit bewusst lesend wahr genommen habe.
Nach jahrzehnte langer Unterbrechung habe ich sie in der schwarz blauen Periode wieder taeglich gelesen. Die politischen Einschaetzungen der Tagespolitik aus Grazer Perspektive sind durchwegs brauchbar gewesen, weil sie sachlich waren. Nach dem sie respektable internationale Auszeichnungen bekommen haben, neigen sie leider immer mehr zum Populaer Journalismus ohne Hintergrundanalysen und drohen, genau so nichtsagend wie die anderen zu werden.

Im Jahr 2006 wurde die Kleine Zeitung als „Europe's best designed newspaper“ ausgezeichnet, 2007 erhielt sie von der International Newspaper Marketing Association (INMA) den „Best of show“ für die weltweit beste Marketingkampagne im Tageszeitungsbereich sowie für die beste Markenentwicklung.

Holzhausen praesentiert neue Formen des Buechermachens und gibt Anregungen fuer den Individual bzw. institutionellen Vertrieb.

Einzige ernsthafte Konkurrenz der Seckauer sowohl im Printformat wie im ebenso strategisch angelegten On-Line Dienst ist der Wiener standard. Oscar Bronner hat mehrmals Redakteure der Kleinen von Graz nach Wien geholt. Zum Beispiel Gerfried Sperl, der die Chefredaktion des Standard innehatte.

Das Wiener NU und die Fachzeitschrift Der oesterreichische Journalist gratulieren Bronner juengst zum 60er. Am meisten wird den Bronner freuen, dass er als Journalist und Herausgeber in den erlauchten Kreis der Bilderberger aufgenommen worden ist. So berichtet Armin Wolf in der ORF ZIB vom 10.6.2008. Mit der Headline prolongiert Wolf die sattsam bekannte Verschwoerungstheorie. Kurz, die Bilderberger sind ein informeller transatlantischer Kreis und schlicht die von Prinz Bernhard der Niederlande vor mehr als einem halben Jahrhundert gegruendete politisch wirtschaftliche Parallele der Nato, der zivile Arm des transatlantischen Militaerbundes. Die oesterreichischen Politiker und Wirtschafter, die in den letzten zwei Jahrzehnten geladen worden sind, kamen generell aus der Sozialdemokratie, von Vranitzky bis Uni Credit Hampel.

Medienberichte über das Treffen gibt es selten - heuer hat nur die Frankfurter Rundschau etwas im Vorfeld geschrieben. Es sind zwar jedes Jahr etliche bekannte Journalisten anwesend - aber sie werden ausdrücklich als Privatpersonen eingeladen und wie alle anderen Teilnehmer von Henry Kissinger über den Präsidenten der US-Notenbank bis zum Chef von Google zum Stillschweigen verpflichtet.

Das ist die ultimativ perfekte Form des embedded Journalismus. Trotzdem, Bronner hat wie kein anderer dem Journalismus der 2.Republik zu mehr Zivilcourage verholfen. Das ist sein Verdienst.

Zum Begriff Pepsi Colonisation, den ich von Reinhold Wagnleitner entlehnt habe. Einen analogen Vorgang hat Wagnleitner in seiner in den 90 er Jahren erschienenen Studie Coca Colonisation beschrieben. Es ging um den Wiederaufbau, um die Reeducation, um den Einbau der Europas in den transatlantischen Pakt, in die NATO bis zum Eisernen Vorhang im Zuge des Marshall Plans, in der Studie von Wagnleitner vor allem um die oesterreichische Sonderstellung.
Mit den neuen europaeischen Laendern geschieht nun vergleichbares. Nennen wir es den Mc Donald Rumsfeld Plan. Das alte und das neue Europa. Wien spielt hier offensichtlich die Rolle der Eastern Gateway Funktion. Paul Lendvai leitet den Osteuropa Journalismus und Jiri Grusa, Langzeit Archivar von Karl Schwarzenberg (Member Mont-Pèlerin Society, Pricewaterhouse- Coopers AG, in Zürich, Revisionsstelle),Vaclav Havels Botschafter in Wien, bildet an der Diplomatischen Akademie im Seitentrakt des Theresianums die junge Garde der Osteuropa Diplomatie aus. Der Big Deal hingegen wird an den aktuellen Messen im neuen Wiener Messepalast sichtbar und nachvollziehbar.

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Messebilderbogen Medienmesse 2008














































Suppositionelle Veraenderung nach der Nationalratswahl 2008: Vienna goes Kaernten



















































Styria Medien AG



PIXAR Disney World

Zwerg Bumstis neue Cyber Wunderwelt im MS WindowsGates Modus

Mateschitz nascht in der Neuen Medien Welt mit: Red Bull steigt ins Handy-Geschäft ein:

In Kooperation mit Mobilkom Austria wird unter der Marke "Red Bull Mobile" ein mobiles Serviceangebot angeboten .Red Bull steigt ab 1. Oktober 2008 ins Mobilfunk-Geschäft ein. In Kooperation mit Mobilkom Austria wird unter der Marke "Red Bull Mobile" ein mobiles Serviceangebot angeboten. Neben Handy-TV, Multimedia und Community bietet Red Bull Mobile einen Monats- sowie einen Tagestarif und zusätzliches Zubehör, erklärte Philipp Herzog von Red Bull International Communications am Montag. Auf einem eigens entwickelten mobilen Portal sind News und Bilder von Red-Bull-Events abrufbar.


Medienbaustein


Standard On-Line 12. Jänner 2009, 13:11

Manstein Verlag kündigt News-Gruppe Zusammenarbeit auf . Unbenennung in "Mediengipfel" geplant - "Die Presse" neuer Medienpartner - Vorgehensweise für News "vollkommen unerklärlich"

Der Manstein Verlag hat die Vereinbarung mit Verlagsgruppe News betreffend der Medientage gekündigt, die Verlagsgruppe News sieht daher die Medientage 2009 in "ihrer bisher bewährten Form für 2009 gefährdet", heißt es in einer Aussendung. Der Manstein Verlag habe die Vereinbarung "die über 10-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit plötzlich und einseitig aufgelöst", dies sei "vollkommen unerklärlich".

Das "trend"-Medien Spezial, das bisher anlässlich der Medientage einen publizistischen Überblick über Trends in der Branche gegeben hat, wird von der Verlagsgruppe News als Sonderausgabe des "trend" unverändert weitergeführt.

Der Manstein Verlag plant, die Medientage in "Mediengipfel" umzubenennen, derzeit arbeite man an einem neuen inhaltlichen Konzept, die Medienmesse soll um einen "Online-Day" erweitert werden. Medienpartner beim "Medien Spezial" sei künftig "Die Presse". Das Heft solle auch in Zukunft die "Handschrift der Redaktionen von 'Horizont' und 'Bestseller' tragen", heißt es. (red)


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