Was waren das doch für schöne Momente, die deutsche Mannschaft im Siegeszug und das deutsche Volk im Siegesrausch. Deutsche Fahnen an Autos, am Fenster, in den Stadien und vor dem Fernseher. Die Mannschaft kickte sich von einem Sieg zum nächsten. Die deutsche Nation war wieder wer!
Das alles half vor allem der Jugend, ihr Selbstwertgefühl stieg, vergessen war der fehlende Arbeitsplatz oder die fehlende Lehrstelle. Nach den gewonnenen Spielen wurde bis spät in die Nacht gefeiert und gesungen: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" oder "Super Deutschland".
Ruhiger wurde es, als Deutschland gegen Italien verlor. Die Lieder wurden nur noch vereinzelt gesungen. Viele wollten vorerst keine Pizzeria und kein italienisches Eiscafe´ mehr besuchen.
Nach dem Spiel um Platz drei gegen Portugal, mit dem 3.1 Sieg für Deutschland wurde noch einmal gesungen und gefeiert. Die Italiener blieben nach ihrem Sieg gegen Frankreich als Weltmeister, von ein paar Ausnahmen abgesehen, weitgehendst unter sich.
Und im Schatten des Ganzen, Angela Merkel war bei den deutschen Spielen anwesend, wurden einige Gesetze im deutschen Bundestag verabschiedet. Bei der erneuten Gesundheitsreform muß der Bürger ab dem 1.1.07 wieder mehr zuzahlen, die Bürokratie wird aufgebläht, während der Privatpatient ungeschoren bliebt.
Aber was brachte uns die WM Freunde! Da waren die ruhigen Schweizer Fans, die singenden und zechenden englischen, die Mexikaner und Ghanesen, mit ihren kulturellen Einlagen. Nur die polnischen Hulligans machten nach dem verlorenen Spiel gegen Deutschland Randale. Aber die Polizei hatte ja alles unter Kontrolle!
Bleibt noch der Vorfall zu erwähnen, als ein psychisch Kranker mit seinem Auto in die Fanmeile raste. Aber das waren ja nur Geschehnisse am Rande.
Schön war auch, das Brasiliens Altherrenmannschaft heraus gekickt wurde. Viele hatten sie ja im Endspiel mit Deutschland gesehen und sogar Wetten auf sie abgeschlossen. Aber manch einer freute sich doch heimlich, daß der dreifache Weltmeister nach Hause fahren mußte.
Sagt der deutsche Obdachlose zu seinem polnischen
Leidensgenossen nach dem verloren Spiel Polen gegen Deutschland:
"Du kannst jetzt nach Hause fahren!"
Es war Mittwoch und die deutsche Elf hatte Polen als Gegner. Für Polen ging es um alles, hatten sie doch beim ihrem ersten Spiel 0:0 gespielt. Mich interessierte das Spiel nicht so, mir war schließlich egal, wer gewann.
Mit einem Bekannten war ich nach Düsseldorf gefahren und wir hatten uns ein paar Flaschen Bier geholt und uns an den Rhein auf eine Bank gesetzt. Auf dem Weg zum Rhein, als wir die Altstadt durchqueren mußten, sahen wir überall Menschen mit schwarz - rot - gelben Trikots, Fahnen und Hüten vor dem Bildschirmen der Cafe´s und Kneipen sitzen. Alle starrten gebannt auf die Mattscheibe.
Auf dem Burgplatz befanden sich kaum Leute, nur einige Mannschaftswagen der Polizei und des Ordnungsamtes standen herum. Die Beamten lauschten den Berichten des Spiels in ihren Autoradios. Man hoffte auf keine Unannehmlichkeiten. Auch in der Altstadt waren Mannschaftswagen und uniformierte Beamte zu sehen gewesen.
Während wir unser Bier tranken und uns unterhielten, hören wir ab und an das "Ah" und "Oh" - Rufen der Zuschauer vor den Bildschirmen. Der Ball mußte sich wohl in unmittelbarer des gegnerischen Tors befinden. Schließlich tauchten zwei Beamte zu Pferde auf, um das Spiel im Fernsehen zu verfolgen.
Als es Halbzeit war, liefen viele junge Leute in beiden Richtungen des Burgplatzes. Die einen hatten sich wohl auf der Uferpromenade befunden, um das Spiel zu verfolgen, die anderen kamen aus der Altstadt. Das Hin -und Herlaufen hörte auf, als die zweite Halbzeit begann.
Wieder hörte man das "Ah" und "Oh" der Fernsehzuseher.
Inwischen verdunkelte sich der Himmel und Blitze zuckten auf der anderen Seite des Rheins. Ein Gewitter zog herauf und es begann zu regnen. Wir begaben uns also in die Altstadt und kehrten in einer Kneipe ein, um nicht nass zu werden.
Hier liefen mehrere Fernseher und eine Gemeinschaft männlicher und weiblicher Gäste schaute sich das Spiel an, von dem die letzten Minuten liefen. Es war ein wahrer Fußball - Krimi und der deutschen Mannschaft gelang es einfach nicht, das wohlverdiente Tor zu schießen. Nach mehreren Versuchen klappte es endlich und man merkte, wie die Spannung, einer Erleichterung Platz machte. Es wurde gejubelt und man lag sich in den Armen. Ein paar Minuten später wurde das Spiel abgepfiffen.
Draußen hatte es aufgehört zu regnen und die deutschen Fans feierten, jubelten und schwenkten ihre Fahnen. Wir aber umgingen den Trubel und fuhren mit dem Zug nach Hause zurück. Auf der Königsallee sahen wir noch Autos mit deutschen Fahnen herum fahren und hupen.< br>
K. Farr Juni 2006
Was ist das für eine Gesellschaft, in der Menschen in Müllkübeln nach Pfandflaschen suchen
und in Suppenküchen essen?
Was ist das für eine Gesellschaft, in der 5 Millionen von der Stütze leben müssen?
- wenn ihr Namensgeber (Hartz) irgendwelche Mitarbeiter deckt, die sich von Firmengeldern
in Bordellen herumtreiben und er da sonst irgendwie drin verstrickt ist?
Auf der anderen Seite stehen die Reichen, die nicht wissen, wohin mit all ihrem Geld.
Und die Politikerbeamten, die es sich gut gehen lassen und dem Bürger alles abfordern, aber
nichts geben - vom Volk gewählt
Die Reichen, die auf Banketts gehen, nur um ein paar Häppchen zu naschen, so überfressen
mit dem Besten der Küche und Champagner.
Für diedas Beste nicht gut genug ist?
Wenn ein Herr Esser 6 Millionen Abfindung erhält und noch nicht mal Kirchensteuer
bezahlen kann.
Wie bei allen Hartz 4 Empfängern wird auch bei mir cirka am fünfzehnten des Monats das
Geld knapp. Diesen Monat war ich etwas länger hingekommen. Ich erhielt Geld wegen
meiner Bewerbungskosten von der Agentur für Arbeit. Einiges liehen oder schenkten mir
meine Freunde.
An diesem Freitag Morgen traf ich auf dem Weg zur Agentur für Arbeit einen Kumpel und
wir verabredeten uns bei den INDISCHEN SCHWESTERN. Die SCHWESTERN stehen
ganz im Zeichen der berühmten Mutter Theresa und helfen auch in Deutschland.
Das letzte Mal war ich vor einigen Jahren bei ihnen gewesen, heute wollte ich wieder hin, da
ich meine Freunde auch nicht weiter belasten wollte. Die SCHWESTERN haben in einen der
Außenbezirke Essens ein Haus. Hier kann jeder, der bedürftig ist, Tee und ein Mahl gegen
kleines Geld und wenn er nichts hat, umsonst bekommen.
Nachdem ich an der Tür geklingelt hatte, öffnete mir eine der SCHWESTERN. Wie Mutter
Theresa tragen sie eine weiße Kopfbedeckung, mit drei blauen Streifen (ich vergaß, nach der
Bedeutung zu fragen).
Den Raum, den ich betrat, ist in zwei Teile geteilt. Eigentlich sind es zwei Räume, getrennt
durch den Vorraum mit den dazugehörigen Vorsprüngen. Nachdem ich mich auf einem freien
Platz setzte, betrachtete ich meine Umgebung genauer.
Der Wandanstrich war unten blau und oben gelb. Zwei Fenster in jedem Raum, sowie die
nackte Neonröhre spendeten Licht. Auf den Fensterbänken standen blütenlose Pflanzen.
Merkwürdig deuchte mir, daß die Fenster von außen vergittert waren, innen hingen weiße
Halbgardinen.
Auffallend in dem Raum waren die vielen Heiligenbilder, teils gemalt, teilt fotografiert. Da
waren Jesus, Maria und Jesus und natürlich der alte Papst und letztendlich Maria Theresa. An
der einen Wand befindet sich eine Holzgarderobe, an denen tropfende Schirme hingen, denn
es regnete stark draußen. An einer Wand hing ein, mit Kunstblumen geschmücktes Kruzifix
und an einer anderen stand ein Bücherregal mit Gesangbüchern.
An einer Wand befand sich auf einem, mit blauem Tuch verhangene Marienstatue. Der Boden
war schlicht mit grauen PVC - Platten belegt.
In beiden Räumen befanden sich cirka sieben bis acht Holztischen mit je 6 Stahlrohr Stühle.
Es ließ sich schlecht zählen, weil es immer wieder klingelte und Leute kamen. Ich schätze, es
waren an die fünfzig Personen, in der Überzahl Männer, es waren nur an die fünf Frauen
darunter. Auf den Tischen standen Kaffeebecher mit einem Eßlöffel darin.
Ich stellte fest, daß ich ncht der einzigste Hartz 4 Empfänger war, hier waren noch andere!
Die sogenannten "Penner" waren in der Minderheit, ebenso ausländische Mitbürger.
Gespannt wartete ich auf die Dinge, die da nun kamen. Wie erwähnt, war ich lange nicht mehr
hier und konnte mich so nicht mehr an die Zeremonie erinnern.
Schließlich verteilte eine der SCHWESTERN Gesangbücher und das Vaterunser wurde
gebetet. Dann folgte das Gebet: Maria ... gebenedeit ist die Frucht deines Leibes ... und so
weiter, daß mir egal ist. Dann wurde ein Lied gesungen. Ich hatte keine Brille dabei, kannte
das Lied nicht, war erkältet und es war mir auch einerlei!
Schließlich verteilten einige Männer, die auch zu Gast waren, Teller mit Käsebroten. Es
wurde hungrig zugegriffen. Danach verteilten sie Teller mit einer Suppe mit Einlagen, wie
Kohl, Kartoffeln, Champions und Nudeln. Diese Suppe war nicht sehr schmackhaft, wärmte
aber bei dem Wetter und füllte den Magen! Es wurde auch irgendein Tee ausgeschenkt.
Nachdem die Leute gegessen hatten, gaben die Schwestern Nachschlag. So gestärkt, wurde
nach dem Essen noch ein Gebet gesprochen und die Leute eilten nach Hause.
Ich wünsche den Damen und Herren Politikern, Bessergestellten und den Oberen
Zehntausend, mal an solch einer Runde teilzunehmen und auf ihre Banketts und
Kaviarschnittchen zu verzichten!
Damit möchte ich natürlich nichts gegen die Arbeit der INDISCHEN SCHWESTERN sagen.
Aber hier wird durch Hartz IV Armut erzeugt, die nicht notwendig ist und vermeidbar ist.
Statt den Leuten das Geld zu kürzen, sollte man vermehrt Arbeitsplätze schaffen. Aber den
Herren und Damen Politiker ist die Hose näher ... oder wie der Spruch heißt! Hauptsache, die
eigenen Pfründe sind gewahrt.
K. Farr Mai 2006
Seit längerer Zeit suchte ich meinen alten Bekannten, man kann sagen Freund, Hans, auf, um
mich mit ihm ein bißchen auseinanderzusetzen, Neues zu erfahren und einfach nur um ein
bißchen zu klönen.
Hans brachte in der Vergangenheit einige interessante Büchlein und Broschüren im
Selbstverlag heraus, für die er leider bis heute keinen Verlag fand. Er verschenkt oder
verschickt sie, verdient also kein Geld damit.
Diese Büchlein handeln größtenteils um Begegnungen mit Menschen und den Erfahrungen,
die er in Deutschland, auf seinen vielen Indien - und sonstigen Reisen machte, zum Teil mit
seiner Lebensgefährtin Monika. Aber auch seine indischen Meistern und andere werden
zitiert, die es sicher lohnt, sich mit ihnen zu beschäftigen!
Auch die letzte Broschüre (1) handelt von seinen Erfahrungen. Da wird vom Auto berichtet,
dem der Mensch in Deutschland fast untertan ist, Gefahren und Segen des Alkohols und
natürlich viel über das Meditieren. Aber auch kleine Geschichten, wie über das Begegnen von
Hunden auf seinen Reisen und wie er damit umging (Hundegeschichten).
Hans und seine Lebensgefährtin führen in Düsseldorf ein Cafe´ mit Kiosk, wo sie auch zu
Gesprächen über die Gott und die Welt anregen. Schön der Hof, wo man jetzt bei warmen
Wetter Erfrischung findet.Langfristig soll das Ganze einen meditativen Charakter haben und
Seminare und Lesungen sind geplant.
K.Farr Juni 2006
1. Hans Schulze; Meditation. Der Weg - das Ziel. Vom Sein zum Bewußtsein. Düsseldorf 2006, Selbstverlag.
Nachdem ein Lieblingsonkel von mir verstarb, beschäftigte mich wieder die Frage: Gibt es
ein Leben danach? Rudi Carell, der im Sterben liegt, ist überzeugter Atheist. Wird er seine
Meinung noch ändern? Und dann kam noch der Tod von Stanislaw Lem (Solaris) hinzu, den
Science fiction Autor, den ich sehr gern las.
Die Buddhisten glauben, daß wir im Körper eines anderen Lebewesens wiedergeboren
werden. Christen und Moslems glauben an das Paradies, die Indianer an die ewigen
Jagdgründe und so weiter. Atheisten an gar nichts.
Neulich hörte ich einen bekannten Sänger sagen, mit dem Tod käme der ewige Schlaf. Mit
diesen Gedanken kann ich mich gar nicht anfreunden.
Ich glaube, daß es irgendwie eine Auferstehung nach dem Tode gibt. Meine Tante sagte mir
als ich noch Kind war, wir hätten dann alle Hemden an. Sie unterrichtete im
Kindergottesdienst!
Daran glaube ich zwar nicht, eher sind wir Geschöpfe in irgendeiner Form, auch keine Engel
mit Harfen auf einer Wolke, irgendwie real muß es schon sein.
Menschen, die die Schwelle zum Tode überschritten hatten und wieder zurückkehrten,
berichteten, daß sie auf ein Licht zugingen und verstorbene Verwandte, Bekannte trafen. So
stelle ich mir das eher vor. Manche sagen, daß das Gehirn dann aussetzt und uns wie im
Traum Bilder vorgaukelt. Sie wollen da auch Tests machen, ob die Seele den Körper
verläßt. Die Bild - Zeitung berichtete sogar über die Geschwindigkeit, mit dem es passiert.
Aber ich glaube nicht, daß sich das alles so einfach beweisen läßt. Da steckt wohl ein bißchen
mehr dahinter!
Karl Farr 2006