© Franz Josef Czernin
Vorbemerkung
Die natur-gedichte stammen aus der kunst des dichtens, aus der 1992 unter dem
Titel gedichte erste Fragmente veröffentlicht worden sind. In einer
Vorbemerkung zu den gedichten schrieb ich damals:
"In der kunst des dichtens gebe ich meinem Hang zum Enzyklopädischen und
Systematischen nach.
Es schwebt mir eine systematische Erforschung der Dichtkunst vor, vielleicht
- sage ich mir - mit dem Ziel, die eigenen Absichten in dem Entdecken oder
Herstellen der Gesetze des Dichtens selbst aufzubrauchen."
Das gilt auch für die natur-gedichte, sofern sie ein Teil der kunst des
dichtens sind. Während ich aber in den gedichten einige verschiedenartige
Verfahren beziehungsweise Erfahrungen erforsche und insofern auch
verschiedenartige Fragmente dessen biete, was mir als systematische
Erforschung der Dichtkunst vorschwebt, biete ich in den natur-gedichten in
vielerlei Hinsichten nur eine einzige Erfahrung beziehungsweise ein einziges
Verfahren. In jener Enzyklopädie oder Systematik der Dichtkunst würden
womöglich alle 22 natur-gedichte nur einen einzigen systematischen Ort
einnehmen.
Aber ist es nicht gerade diese Beschränkung, die es mitsichbringt, dass ich
erhoffe, in diesem einzigen Verfahren, in dieser einzigen Erfahrung könnten
alle anderen enthalten sein? Und wäre es nicht wiederum auf diese Hoffnung
zurückzuführen, dass ich dazu neige, die 22 natur-gedichte als ebensoviele
Anläufe zu verstehen, ein Mal für alle Male die ganze kunst des dichtens
hervorzubringen?
*
Zu den eigentlichen natur-gedichten sind hier einige Gedichte aus dem Band
gedichte (edition neue texte, Literaturverlag Droschl, 1992) hinzugefügt, die
mir aus verschiedenen Gründen dazu geeignet zu sein scheinen. Die kleine Vor-
oder Nachschule zur Ästhetik, auch der natur-gedichte steht, wenn überhaupt
in einem, dann auch im Zusammenhang mit diesen Gedichten, ja mit der ganzen
kunst des dichtens.
"doch aus wie viel dunklen hunden
bellt die schwarze nacht
abgründig und wie tief!
- ach, wie windig und wie schief,
und durch welche katzen oder augen brausend,
leuchtet dieses bild
zug um zug
seinem schweif heim,
schimmert flug um flug und silbern auch
her unsern streif,
schwebend vor und nach
als dieser ganze horizont
so breit und immer noch so lange."
ZENTRUM
auf dieser kippe, schwankend,
erwandert, laufend, sich mein grat,
von der nächsten stufe dir
bis zur letzten linie zuzufallen,
zwischen unserm hang dazu
und jener anderen neigung
für die höchste spitze, steigend,
treibt, so bestürzend, sich dein gang
von der fernsten sohle
uns auf den ersten scheitel springend,
zwischen meinem grund dazu
und jener anderen aussicht
auf solchen schmalsten kamm, sich blasend,
erschwebt uns, aufgeschwungen, dieses land,
von meinem letzten schritt, so auszulassen,
bis dir zum nächsten ding dafür
und jener neuen wendung ganz.
TOTALE
und es bläut sich leuchtend ein,
dass sich immer alles
ganz herum gesprochen haben wird;
wie im belämmern dieser wolken oder wogen
es mich öffnend mündet,
wenn der fernste, höchste zug
seinen letzten kreis zieht:
solchem scharfen auge spaltet sich
auch das nächste haar noch immer,
in den einen halm und die andere feder.
dass jetzt keine wimper zuckt mehr,
wenn es dann im flug vergehen wird,
wie so ganz, und dem besonnen,
blendend jeder sinn erstarrt in dem gesicht
und mit der brandung weit und breit:
ach, herein, hinaus zu schneien durch das,
was mir so gedämmert hat,
mit samt diesem anderen hang dazu
und jeder neigung so beliebig,
also gänzlich abzugrasen, ringsum
in allen den gerüchten,
in manchem dunst so blau.
davon verschwimmend all dem fell,
dass die bunten äpfel stets
werden gesunken in ihr weisses sein,
mich nach und nach zu erheben,
aus den dunklen höhlen,
während alle steine immer noch
zu tropfen so beginnen:
auch ungeschoren über diesem kamm
nicht nur von hohen wellen oder tiefen bergen,
dreht dies das ganze nahe bild, das wir werfen,
aus sich gezeichnet dauernd schon
in solcher ersten, letzten linie?
GLOBUS
und wieder werden all den gründen,
pfade plötzlich überstürzt sich haben,
wie ich auch, ausser diesem tritt, unter laufen mir,
so manchen boden gut wie schlecht zu machen;
dass zurück die vielen trümmer sind geblieben dort,
unbeweglich darin gipfelnd nun,
ungeraten hier für immer sind getürmt gewesen,
oder bis so heiss den stein nur ich
werde sprechend aufgeworfen haben:
was jetzt gerade und auf ein mal,
sich mir so zuckend eingeschlagen hat,
weit auch ausser diesem atem,
wird an welcher sache haken dafür nicht sein?
so etwas stets auch abzugrasen oder auszuhöhlen bleibt
durch manche breiten oder gänge,
ein zu räumen so verrollt,
zwischen stillen wänden gehend hoch,
doch nach und nach erschliessbar auch,
über diesem, meinem hang dazu, oder aber
es wird plötzlich eingehämmert worden sein:
einmal heftig ist es auch zu seiner stelle ganz,
jedem wild und, legend aus so tief in all das zeug sich,
an unserer kreuzung aufzugehen
für solchen wechsel und in rauch und staub,
ein sich holend und auf allen fersen also,
gefahren schrecklich so in vielen knochen;
oder aber während dessen auf der schwelle hatte sich bedacht,
hat sich schliesslich ganz gedämmert und verankert,
nicht nur versinkend wieder, sich verklopfend
hinter all den giebeln und den häuptern.
dagegen wird kein kraut zu welken sein, zu wachsen?
welche züge steinern, so belämmert,
scheren dennoch ungewohnt noch aus uns hier?
längst auch an all den anderen orten auszuweiden,
hat voraus geworfen sich dein schatten, lang und immer länger,
in dichten herden, wolken oder worten dunkelnd:
so fern und ständig es gefolgt dem haben wird,
all den ketten oder linien treffend,
doch auch weit und weiter zu entfallen,
du, nagel so genau wie kopf,
aufblitzend zu dem fernsten punkt
verkrümelst springend uns so selbst,
alles aus den angeln immer aufgehoben wieder.
SILHOUETTE
als ob es sich zu mir verdonnern würde!
alle wetter, selbst in dieser ferne
so erstaunlich leuchten,
dass es wird hoch gestiegen sein
und zu manchem kopf!
hin und fort, so über zäune oder zähne,
länder oder zungen redend,
wege aus zu kehren wieder sind geschweift;
stürmisch über diesem kamm geblasen
brennen solche lippen auch auf andere blüten,
kurven tragen schwindelnd sich aus spuren über frei,
auch durch schwellen da zu bergen manchen satz,
und wann nicht so leer entlegen schliesslich.
auf dass, auf einem sprung dazu zu sein,
sich uns der ganze grat erwandert,
all dem langen klingen diese schneide,
wie mir plötzlich aufblitzt,
aus welcher vollen kehle schlucht:
jetzt hat das ganze land sich
auf meine spitze so getrieben,
wird erschlossen das auf der letzten zunge liegen hier?
alles reisse sich endlich gültig um so,
völlig ungehalten, doch für dieser augen blick,
wie es blendend ganz und gar bestürze;
und die krone, das ist der gipfel, rollend
sich immer so mit unserm schädel kreuzt,
wirkend deutlich gegen deinen so wie meinen himmel?
PASSAGE 1
wie dieses tiefe, stille wasser sich
in hoher ferne brechend überschlägt
als ein flüchtiges gewölk,
bereitet sich der sturm
in einem auge, einem glas,
um zuletzt aus jedem mund zu pfeifen:
wie nebelhaft ist solcher dunst und blau!
- in diesem letzten loch von einem ding
spiegelt blind und taub sich,
was das ohr, was die trommel
aus den fernen, hellen muscheln schöpft,
dass so offen jetzt dafür
etwas hält das nahe maul.
ein wie ausgeschenkt, voll bis zum rand!
- wie diese laute, hohe woge sich
in nächster nähe übersetzt,
um als ein land so fest und licht
ganz mir in solcher luft zu liegen,
doch als diese fremde, stumme zunge
in die weite mündend auch.
EROSION
äusserst schwankend das,
und es verläuft sich türmend
dieser tritt uns, oder schwenkend,
doch in ständig, auf das leere auch hinaus;
dass es sich, so verstiegen nach und nach
wie da plötzlich aufgeflogen,
in zerstreuung jede blösse wieder gebe;
für manche reihen, maul und hügel,
kaum nur damit fraglich aufzuwerfen,
wälder weisend, dann und dort gelichtet,
sind wir geschnitzt aus keinem ganzen stein,
bin ich gehäuft und säumend zwischen gründen oft;
auf welchen wegen aber, auch so krumm verzweigend,
wird dann durch diesen splitter allem damit aufgeräumt,
tief im eigenen balken jeder glanz geschürft?
selten kann der vogel selbst sich zeigen ganz!
- völlig arm wie blindlings ausgestreckt,
und welcher esel jeder brücke,
last ins weiss versenkend, nebelhaft,
fort, von keinem fleck will kommen uns es;
doch es entspringt sich damit auch
dieser schritt jetzt mir, oder lenkend,
dass dies auf die stirn zu schreiben
immer stehen bleibt,
gleich so wiegend stück und auge
oder schwingend zungen zwischen ländern;
weit ich in all die trümmer gehe hin dir,
in hohen bögen über,
in die köpfe wie die bretter,
bis auch jeder kiesel einmal
auf jedem andern felsen
wird gestanden sein.
zwischen solchem hohen zweigen
dämmert mir der tiefe wald,
leuchtet mir die ferne wendung ein,
die den ganzen plan durchkreuzt.
nicht nur einen schimmer davon habe ich,
wenn es durch die eigenen finger schaut,
unter dieser stillen hand
über dieses leere land zu zeigen
und die schöne, nahe säge zu verästeln
nerv für nerv.
ach, es deutet sich die nächste windung an,
wenn ich so an anderen nägeln kaue;
zwischen solchen losen blättern
schneidet man
sich den ganzen weiten weg ab,
dass auch in aller ruhe es
auf einer einzigen nadel sitzt,
um mich sich selbst so einzuhämmern.
IM ZENITH
um mich weithin auszugeben ganz,
doch, aus vielen gründen, auch dafür,
pfade zweigten ab einander,
so sich über kreuzend, setzend alles das,
wie ich mich stets vergangen habe
in dem fernen schnee und holz,
den ersten linien oder auch den letzten jahren;
zu mir sich schwingend auf in ringen,
verläuft es wieder sich zu kehren,
bis über diese leeren, weissen felder ziehend,
manchmal geflügelt damals,
oder bald an heim zu stellen so,
jetzt auch ganz mein eigenes blatt,
dann so verblümt dabei und dort,
zwischen ländern und den strichen schliesslich
dennoch plötzlich unter strom und band,
als ich in diese weite, breite mündung stieg
oder endlich platze auf der schwelle nach und nach:
auf einmal landet da ein solcher schlag,
aber immer tiefer, höher sich entsprechend noch,
all die gezeiten breit, und doch im ohr zu haben,
lange somit schwebend vor durch laub wie flocken,
verschmolzen flüchtig zwischen dieser tür jetzt
und beiläufig mit wie vielen angeln:
als eine karte oder jede küste,
eingeräumt und ausgelesen,
wird es sich teilen immer noch,
in dieses wasser und in meinen fall,
und wie erstaunlich auch aus all den wolken!
denn auf wessen sohlen oder wink
werde gipfelnd ich mich nicht gescheitelt haben
in mein bares haupt, den blossen fuss des berges,
auch so ferne liegend hoch hinaus gewollt zu werden selbst?
wie jede farbe herzlich ist bekannt, aber wechselnd noch,
mir herein und auch hinaus zu schneien,
dass es gestochen hat ins auge blendend jetzt:
immer dann und dort das auszuzeichnen so,
stets all die zungen spalten, die zelte brechen ab sich,
auch in dieser, meiner spitze,
und auf welchen rechten, weissen fleck
zu zählen und zu treffen nicht?
FORMATION
uns dann ein wie auszuatmen
als diesen rauch, und wieder jenen hall,
bläst der eine oder andere ruf,
so in welchen wald und wie zurück,
mir sich leibhaft gleichend auf,
auf dem langen kamm der welle längst entfernt,
sprechend doch in diesem sog zu kehren wieder
wie auch tätlich aus sich stossend, holend;
so gezeitigt, war manchmal zu bestellen hier ein feld,
oder bleibt auch häufig noch zu räumen,
bis dieser rauhe hauch beschwichtigt
wird sich glättend damit ausgewogen haben,
dass ich einmal, tief in welchem bild zu sein,
werde darin sehr verflossen werden,
bis zur letzten flocke aufgelesen uns,
aus wie an gerichtet nach und nach,
wörtlich damit schliessend,
dass sich das setzt auch aller stille gänzlich aus:
jetzt nur es lassen steigen uns,
einander so bedingend mich,
oder sachlich drehend durch und durch
all die schwärme von hügeln,
schwindelnd das zu überstürzen
oder aufzuschaukeln frei entsetzt;
rudel von wipfeln und auch kronen,
dazu auf uns schwingend,
schweben einzuleuchten vor,
wie auf sich genommen wird davon die schaufel,
es in staub und wolken über all die haufen werfend,
vielleicht so hoch als schaum zu munden,
doch auch nach und nach zu graben
wie, nicht nur geflügelt, in die dunkelheit
tief herein zu schürfen, zu fragen weit hinaus:
wird allzu bunt es nicht sehr bald geworden sein
all den bänken längst,
werden sie nicht umgestürzt schon
dann und wo in ihre nebel grau,
türmend zu verduften uns
auf dieser letzten kippe?
GIPFEL, GESPRÄCHE
wälder von gestein,
die sich biegen, brechend
mir die ganze mähne
aus all den zweigen oder zacken,
denn für diesen hohen berg
steige lebend ich noch,
doch auf meinem grossen fuss, ja spruch auch;
sich selbst gelaufen sein und über diesem weg,
so zu erstarren rein und klar,
stockend mitten im bestürzen schon,
sträubt es mich, bis in den ersten halm,
wie um das letzte haar, seinem feinsten riss,
spaltend einen ganzen scheitel jetzt:
dass die felsen, die sich höher bäumen,
mich verblasen zwischen diesem grund und jenem gipfel,
entlauben nahe sich die steine glänzend
schicht um schicht in fahnen,
mancher krone, vielem staub,
ferne, doch hindurch zu locken auch,
ein beschneites haupt so aufzuwiegen
korn um korn so wahr daran:
denn es hört nicht auf,
mich immer weiter zu verästeln
oder aber mich dem völlig einzubrocken,
aus jedem freien himmel so gekämmt,
von dem huf bis zu der mütze solches schmettern.
verwitternd immer, nach der eignen nase,
ist der schiefer völlig eingezogen:
zaun ist pfad, durch winken pfad auch pfahl;
dass es dafür meine ader hat,
mit dem schimmer davon stets zu wachsen war,
jedes horn versprechend sich,
da ich mich selbst verschmerze,
aber wild darauf, verbeisse zahn wie gras:
wem wird ganz an heim sich stellen alles,
und was wird wie allein geleuchtet ein,
doch uns damit sich haben auch herausgeschält?
ungeheuer deutlich macht sich jetzt
diese spitze bis zur wurzel?
PANORAMA
der ganzen karte körper
bleibt immer nun entfaltet schon,
lebhaft wo an dieser ersten linie,
an jenem scharfen grat zuletzt von dingen,
bis spät in deinen fernsten zügen liegend dann,
da zeitig aufzubauschen was zu jedem raum,
früh mir auf manchen leib geschrieben dort auch;
ja auch jetzt, da die woge, aus stein um stein gesogen,
sich rundum anschickt bis zu solcher schwelle,
wird es mich verdunstet haben immer in das blaue,
ob dann kamm den meeren, oder hier den bergen rücken;
für dies vernageln kopf, und doch auch scheidend scharf,
manchmal schwer und grau wie blei zu stiften,
lassen all die finger so von uns,
da zu haben manche stirn, manchen grund dazu,
uns auf alles ganz von selbst zu zeigen.
oder es hat längst gesägt, gestellt mir klar heraus
den fels aus scharfen zacken oder nerven,
zeichnet aber dunkel auch gerüchte aus
von laub und wäldern noch,
bedacht uns häufig unter schiefen bahnen,
doch in diesem brechen redlich frei zu haben:
so wird hier mein schweiss verzapft, dein fleisch,
und zu suchen im versteinern diese miene dennoch gut dazu,
schweigen namen höhlen, sich bewahren so,
bis dann höher über stiegen, nicht nur einzustufen,
damit ausser band und rändern aus sich breitend,
schwindelnd auch, kommen all die spuren
zurück darauf, den gipfel schliesslich wieder:
dass die volle einsicht reifen wird
und jeder plan genauso kalt und klar,
wie danach es sich heiss verzehrt hat,
in der blume bergend und dem eis,
als all die ausschau, angehalten so,
wird sich stets gerollt uns haben völlig auf,
welche sache so zu drehn nicht ganz?
DER PASS
auch auf dem langen, schmalen grat der wächte
brausend, gleitend aus und über dauernd,
erstarrt der eine laut, schon verschrieen,
doch in diesem hauch noch immer auszubilden,
dass ich mich endlich ganz verzapfe
bis zum letzten tropfen oder kiesel:
auf der höhe, und auch unter wandern dies,
solche glocke stets zerspringt,
sich verdonnernd in den dunst so blau;
also hat es eisig weiter sich verblümt
doch ohne einen rand, noch first,
mich aus zu setzen überall,
bis zu jeder neige, zu erfassen ohne boden!
was aus einem solchen guss zu türmen,
nicht damit alles doch bleibt, im begriff, hier in fluchten
aus zimmern oder höhlen dir zu hallen wieder,
und, zeltend plötzlich selbst, der hohe himmel
oder herab davon auch jede andere farbe,
rundum versprochen hatte sich;
mit dem sturm wie dem sturz
längst wird es schneien
in dem ganzen glas herein, hinaus,
und die wände, brechend
stehen gemalt dir immer noch
zu schreiben schrecklich ins gesicht,
verloren und so weiss;
wie da wird plötzlich flockenweise geschwebt
all der staub uns haben vor, der sand,
aus dem gemacht wir uns,
und jedes korn so wahr,
das mich einzeln, und zu schliessen,
auch wörtlich einmal hatte eingeräumt,
eigentlich der ganzen decke
bleibt aufzuheben sachlich in der tat.
IN EINEM BOOT
aber wasser spielend berge türmen auch,
aufrecht in jedem solchen wirbel
strahlen zu manchen säulen sich versteinern;
damit werden wir gedreht, so leicht, so schwer
uns selbst aus vielen andern sinnen nicht gegangen,
denn manchmal krumm von vielen dingen oder wegen;
jetzt alles so darin, sich die eimer meine esel reichen,
welche bis zum schwinden schäumen,
und die andern tiere oder flaschen überbrücken;
dass ich, unvergesslich, darin gipfelnd,
zwischen weiten, breiten feldern,
über ebenen so fern und leer,
in solches glas uns schaue tief
alle wetter und ihr leuchten.
wein für wasser, wasser für den wein,
und hinein, hinaus mit einem ganzen schlag verzapft!
nach und nach fallen glänzend
alle diese worte
ins gewicht
meines hohlen tropfens stets,
deiner hohlen nuss,
sachlich einzig und allein deshalb;
ach, mir selbst zu kopf zu steigen, ihn zu kosten,
doch zu stehen damit manchem zu gesicht,
in diesem schönen, guten überschwang und fluss
die ganze kehle auszuschütten mit dem baden:
wellen brechend oder augen,
an diese nahe, weite brust genommen und geheftet,
wie da die hohe see ihre grossen hunde bellt,
so knallen uns die fernsten körper völlig wieder;
und solcher boden wie sein satz,
grundlos fast und schwindelnd auch,
kaum ein mal ein fass,
verdonnern herzlich mich dazu,
klar und rein dies alles einzuschenken,
um schliesslich jeglicher art nach
aufzublitzen diesem himmel uns.
FIRMAMENT
während all die wälder dort verebben,
auch zu einem kahlen wipfel uns verdonnern hier,
überflutet dies gebirge welchen eignen kamm,
sich über so im schwange tragend stets,
dauernd auch an meiner sohle zu erstarren,
dass mit dem schaum vor jedem mund,
dem aufgeschaukelt, aber an sich haltend,
wände gegen wände reden oder gehn
einander hoch und durch, in rauch und wolken fliehend;
auf die spitzen und umher das treibt sich
überstürzt und dann versunken wieder klingend,
immer im begriff, gründlich durch uns zu brechen,
und sich steinern macht die miene gut dazu,
ob jene wanderung, oder dieser grat,
durchwegs lange sich und weit entfaltend
denn in jeder letzten linie es dazu hat
auch meine stirn so glatt und eisern,
stets dennoch in dem heissen tropfen auszuhöhlen.
wie schüttet es uns dann auf und herzlich aus,
mitten im gerinnen solcher welle,
scheitelnd pünktlich jetzt
in dem schwall von wächten oder andern worten!
auf dem weiten, breiten tisch
aus diesem einen guss und strahl
wird immer alles auszubaden,
aufgedeckt so kalt und klar,
sagend in das gesicht, auch ganz verloren,
und aus allen enden, allen ecken himmelnd an:
zu sein in welchem bilde nicht auch tief,
und durch welche lücke dennoch, läufst du
über ganz mein auge sehend, jeder sache,
dass sich, rollend durch sich selbst allein,
an aller stelle ganz zu blauen, unsres
doch auch plötzlich so zu heften bleibt.
PASSAGE 2
über steine, über stöcke,
bis sich alle meine glieder strecken,
so weit, wie all das ferne wasser
diesen nahen wein so sehr.
gefahren!, ach, gefahren werde ich
aus der ganzen haut so langsam,
die sich noch immer schrecklich schlägt
aus jedem fell, aus jedem fall
von falten und von wellen.
gespannt vor welchem karren
mit dem wagen!, ja dem wagen,
ohne fässer, ohne böden
so gedehnt zu sprechen,
wie so lange und so breit
mir erzählt es wird;
- an diesem faden tief,
an welchem hohen tau so sehr?;
ach, von den kuppen hinter allen hügeln
und zwischen diesen fingern,
durch die dies alles sieht
auf ein mal bis zur mündung
so geronnen:
all dem staub von fluten leuchtet ein es,
einzig in diesem korn erstarrend,
jeder sache ruf sich traut, ach traut
zu welcher traube kern noch auszulesen?
dass inzwischen solcher kluft
jeder stab darüber jetzt,
bis zur neige immer so noch
wird gebrochen worden sein,
da es mich in diesem letzten tropfen
wie gut verzapft zu werden scheint so schön!
FIGUR
dass einsam ich einmal, nämlich uns entlegen auch,
fliege oder falle selbst mir völlig auf und zu,
vorschwebend dem, doch mit eurem satz zu folgen,
oder hallend nach so kalt
auf jedem blossen fuss auch gut zu stehen,
durch manche sohle, viele täler,
für diesmal all die türen offen haltend;
wie es, so erstarrend auf der schwelle, macht
mir sich aus dem ganzen staub,
und aus unserm schnee, immer auf dem sprung,
ganz zu versinken, oder aber zu versteigen sich.
dass dies selbst uns nimmt auf jede schaufel,
haufenweise über all die schultern hügel streuend,
hagelnd eigene fäuste,
die uns eisern zeigen im begraben
jede see, jedes land für solchen hund:
ein ganzer berg von eis in diesem licht,
unter welchen händen oder tischen wird entstanden sein,
mit samt all den schatten auf der seite,
diesem hang dazu, jener steilen wand,
deshalb in unsrer stillen kammer darauf pochend,
also längst und stets hereinzuschneien sanft.
doch auch aus vollen kellern oder kehlen
wird sich zur erhebung aufgeworfen,
um uns, im gerinnen, ein wie auszuschenken rein diesmal,
schwanend dem schon durch den eigenen hals
wie auch rieselnd durch die fremde flasche:
winterlich und unter weitem glas,
auch gehend unter solcher haut,
der tropfen höhlt und spannt sich,
bis das auge platzt durch diesen fernsten blick,
oder durch den immer nahen sturz
an die eigene brust zu nehmen:
es greift das haupt, noch im versteinern,
so hoch sich, und, aus dem haus geraten weit,
all unserer dinge erste, letzte linie
war schon längst zu drehen immer.
ATLAS
grund wird durch stein gelegt, dafür zu halten,
und sand so wahr als korn,
es bleiern darin ganz versenkend;
schwer in dem befrachten, taub auch,
kaum eindringend nur erbaulich,
wird es so jetzt immer wieder aufgestaut,
wie die fassung, quellend,
ausser uns zu sich gerät;
doch mir selbst als fernstes werk auch einmal licht,
in einem letzten strahl besonnen,
und bedacht verloren auch durch anderes zeug,
vieles auf der schwelle ringsum sich eindämmt;
denn beinahe ganz vernagelt das gesicht,
fest bestürzt zu zimmern ungewöhnlich sich,
mir nicht nur entgeht zu allen seinen lasten.
so dämmert sich das dunkel selbst noch einmal,
dem fluss die flaschen murmelnd,
oder über leitung oder setzung solchen bauch;
der arm von fernen strömen sei zu beugen,
oder, um so tief zu schürfen oder weithin einzubetten,
durch staub um staub zu lassen jede ader,
rinne, tropfen oder kiesel,
ich dir in diese hohle hand, die muschel,
steinern in die kammer, in das becken;
jetzt wird alles immer, und so rauh entsprechend,
aufgefangen werden, ausgeschöpft,
so schön benachbart finster ganz,
dass stets und gewichtig eingehämmert,
der pforte öffnend solche schlucht verbleibt,
heftig darauf auch zu pochen,
auzumalen doppelt zwischen all den böden uns.
ROMAN
ich schlage auf dies fenster
klar und deutlich,
um ihm meine flügel zu verbuchen,
überfliegend selbst mich ganz,
wo es sich darüber auslässt:
über dächer so hinweg zu gehen,
über blätter, wälder so hinfort zu wenden,
dass die fernen züge weiter
sich in fernere höhen bläuen ein,
sich in höchsten weiten geben aus,
wie all das gefieder so verweht
gelöscht mit seinem letzten blatt.
ach, was mir am nächsten, fernsten liegt,
schliesslich war in jeder luft verduftet,
räumt die dunkle tiefe aus wie ein,
bis ein licht auf diese andere seite fällt:
deutlich und klar
schreibe ich mir zu
das schliessen mit dem ganzen band,
in solcher ersten, letzten linie
nach wie vor zu schweben namentlich.
ÄQUATOR
das wasser steigt und fällt und stetig
höhlt den klaren stein zu meinem blick,
doch füllt auch meine augen an mit sand:
das pflückt die eine krone, krönt jeden brocken
mit vielem schaum und manchem schopf,
so nah und namentlich behauptet;
wie dem wind es sich in stösse packt,
mich in jeder ecke anzusiedeln,
unseren atem ringsum weithin erntet das,
stehend unbeschrieben aber auch
auf manchen andern blättern regungslos;
denn aus leeren, fernen zügen
von gebirgen und getreiden,
zwischen häusern oder zeilen,
sich häufig dieser schall
hinter allen seinen gründen reif
nach und nach von selbst stillt:
dann haben, hatten wellen wogen nieder auch gemäht,
während, brechend noch,
all die mauern rollen immer strände auf,
mit diesem satz zur zeit und so im flug
in hohen schwingen stürzend weiter zu vergehen.
ach, die hohe see von erden, furchen ziehend
durch die stirn, durch den ganzen felsen
jagend puls um puls, durch den tiefen schlaf;
so nach und nach gewachsen sein wird es,
dem schnabel horchend aus, dies gras,
und schlagend über all die köpfe
so bewiesen zelte blau und kalt;
wie es auch pflügt durch die mähne,
dass auf jedem hügel, in all den nestern
wird ein letzter tropfen jetzt verschüttet,
oder eine erste flocke hin und hergewälzt,
durch gerede und geröll herauszuklauben,
da jetzt ein kiesel oder solcher apfel birst:
ob auch gläsern diese ferne hier mit meinem sprung
wird über solchen ganzen sturm gestürzt?
dass die schmalen langen pfade oder nadeln
die giebel wie die gipfel kämmen oder streifen,
es über einen, über meinen finger peilen, diese feder!
denn ich nehme alles auf das korn, selbst auf mich,
und jedes wild bleibt sich verhoffend
und auf seiner ganzen strecke vorzuschweben.
HORIZONT
wolken zu belämmern sanft, oder darin
sich schwanend, anzureissen wölfe,
so gedreht durch all die räder hungrig,
wird es aber rastlos maulen wieder,
machen nur aus all dem staub und fleisch sich,
aus wind um wind getürmt und so davon bekommen;
oder einmal über alle unsre lippen
längst genug gefahren sein,
dann daran doppelt wieder hängend,
an der kippe oder an den kirschen
nicht nur gut sich zu verzehren,
nach dem dunst von fernen, die entsprechen;
denn nur mit so hohen trauben,
höchsten tönen einzubläuen,
so mit dem einen langen, mit dem längsten atem
bringt es sich über unsre klippen sämtlich,
pflanzt sich weit und weiter fort,
fest mir das wort zu halten,
und sich an diesen nächsten halm?
es reift das heulen zwischen felsen, zähnen stets,
und in all der mündung auszustossen,
gerufen wirklich auch auf diesen plan;
blatt um blatt davor, danach,
wird bunt es zu entfalten sein,
wechselnd orte, farben schreiend wie bekennend,
kehlen oder kelche füllend,
doch auch umzustürzen korb um korb:
mit diesem hügel oder der erhebung,
wild nun wachsend in unser aller kraut und schnabel,
bis schmerzlich diese, meine wege
sich darin krümmend oder legend aus,
all die kreise immer grösser ziehen:
in einem höchsten bogen aufgezäumt,
von solchem schweif und bis zu jenem kopf,
wird einmal es nicht nur gewurmt mich haben immer,
doch in der gleichen windung, wendung,
als solche äpfel brechend jetzt,
tief in meinem schädel, welcher blüte,
auch geklaubt zu wollen glänzend hoch hinaus.
DAS DACH
was wird welchen stein
geworfen haben wo zuerst?
so weit das blaue einmal
davon versprochen werden wird,
reihte und reicht sich, unsere kreise ziehend,
jetzt der dunst,
den ich nicht nur davon habe, hatte,
hoch und höher steigend anzuhimmeln das,
dann durch manches andere blatt gewendet sehr,
aber unter all den leeren tritten,
fehlend über losen reden auch,
schwindelnd so wie frei bedacht:
nicht nur eine oder keine silbe davon!
entgeisternd, doch nicht nur gesetzt in kräfte,
blieb es in diesem licht dabei,
auch in all die blinden körner zu zerbrechen,
in den staub aus solchen sachen oder kernen,
silbern und in jedem streifen ausgeufert.
waren dafür alle diese stücke, welche trümmer
fest gewesen so darauf zu halten?
uns in höchsten, fernsten zügen
endlich ausgeschweift zu werden,
häufend wie zerstreuend,
ist diese luft so rein,
wie das jetzt in ihr liegt, bleibend in jeder schwebe;
aber solcher klarheit sturz und fels
von der ersten bis zur letzten linie
auch umrissen ganz geronnen aushielt;
>
gläsern läutet solchem sturm die glocke noch,
dass es den wolken längst zerbrochen war,
fallend wir daraus verblüfft doch stets,
aus wie ein und ein wie ausgekehrt;
und der blick wird noch immer länger, breiter,
bis es sich, rund gegangen längst, auch schweigend,
nach allen seiten eingeleuchtet hat,
sich mein auge ausgebreitet hatte,
sein wird allem völlig abgeschrieben,
in all den höhen, weiten ruhend
wird geworden sein verschwunden ganz.
MONUMENT
aus sich selbst daran zu weiden gehen,
ja zu all den gründen tief und dicht,
ist da einmal unser wandern längst zum grat geworden,
während dennoch jedes haar jeden halm
wird schmerzlich so in diesem krümmen immer wieder zählen,
sich um und über kamm um kamm zu scheren
und weit darüber flügel wachsen hörend auch hinaus;
die fernsten hügel kreuzen dann und wann sich,
bald hier mit dem nächsten schritt: wie wir wiesen,
schwindend vielfach und doch deutlich
schon in jeglicher versenkung, sanft verblümend
weiss durch solches hemd zuletzt zu mustern!
der apfel und das auge rollen stets aus dir, in mich,
dornig und unwegsam, gestochen scharf ist diese stelle,
und bleibt dann aber fliessend so uns übersetzt zu haben,
dass die bänder blinkend weithin sprechen auch gewunden:
in das verduften oder türmen all die brücken
vergleichbar herzlich schlagen
oder einander himmel auf und zelte,
während dieses überströmen mich gebettet haben wird,
wie es dir dort und da daran gelegen war,
fühlend tuch und puls so zwischen schnee und wolken,
und auf solcher zunge noch zergangen da zu sein.
weit auch zu fallen ein von diesem stamm und
doch gefahren schrecklich nah in unsere knochen,
gehen überall die knöpfe auf, hoch die ganze saat,
und nicht nur mit meinem hauch davon;
jederzeit die gräser mit der herde
sich belämmert haben werden und zuletzt verbissen,
wo auf die spitze, auf den gipfel so zu treiben,
unsere hufe sich in solche füsse spalten,
sich mit fingern zeigend paaren wälder und der ruf hinein:
stürmisch höher wie hinaus darauf zu laufen,
machen wir auch selbst den dampf uns, diese luft,
vor den dunst so blau, stürzend das ferne glas
oder graben nicht nur nach einer schaufel,
dazu auch vergattert so wie angebaut schon längst;
dass jeder kiesel blühend immer wird geköpft
oder schwärmend hingemäht ist da gewesen jeder tropfen,
wie wir gesprungen waren doppelt stets
über klingen oder schneiden, so zu gabeln steg um steg;
wahr und pünktlich wird das korn daraus gedroschen werden,
der staub und diese, seine fahne,
platzend, um haupt und kragen, uns heraus damit;
all die adern haben mich und dich dafür, und zum besten,
haufenweise werden steine oder fragen uns gewogen werden,
auf der, aus der vollen brust und mit sack wie pack:
im begriff so stehen zu bleiben,
war das wasser immer hart gewesen bis zu diesem hals,
ob dieses dunkle fass ist auszulöffeln
mit dem ganzen boden oder diesem, unserem satz davon.
FÜNF LANDSCHAFTEN
den himmeln länder weit wie leer
und auszubreiten,
strahlen alle strassen in die meere;
schweifen linien und verschollen
gebieten herzuleiten,
werfen wege in dem kreisen,
räumen sich ihr kreuzen ein
oder schwellen kehrend unter schwelle;
diesen gassen münden schichten über stufen;
schnellen gleiten unter fahrten, regen schnee
und wolken solchen schildern flucht und leicht
zu rollen allen hügeln wellen auf
welchen pfaden zu begrenzen.
see von längen, felder von breiten
und zuzurufen solchem strecken, welchen saum;
- es zerstreuen ströme sich in staub, in stein
allen wogen berge türmend,
dies vernebeln rändert weiten schwer.
ufer gipfeln ihren stränden,
es fallen orte über stellen,
oder ebenen bewegt auf sand und erden.
all die gelände dreht das landen den gebirgen,
und die zonen ziehen ihr gerädert werden
solchen schneissen, ihr geädert werden
in schwärmen hoch, und wettern leer
verläuft den bahnen zu entrücken.
den gewändern kleider lang wie breit
und aus zu falten oder an zu schneiden,
weben all die streifen in den mantel;
im verknüpfen flatternd,
säumend und verwirkt zu resten,
dennoch jedes leinen auszuspinnen,
glätten stoffe in dem mustern,
fächern sich ihr hüllen auf
oder schleppen spulen über schleppen ab;
sich so ein zu flechten oder an zu reissen,
taschen wendend, unter löchern, naht um hang,
und es rollen allen ärmeln bahnen auf
welchen jacken passend aus zu scheren:
die ganze kluft von längen, die breite der bänder,
und einzudecken solchen fetzen, welcher wäsche;
es verstricken nadeln sich in fasern, fäden,
allen seiden lumpen bauschend auf,
herauszuputzen dies entwickeln ganz;
solch entblössen trennt sich auf, die tücher trachten,
es zerschleisst durch kappen zwischen maschen,
oder mützen sind erstickt in garn und hemden.
all dies verschnüren schmückt, in ringen zu entschleiern,
und die wollen gürten ihr zu öhren werden
solchem schürzen, dies durch ösen scheinen,
zu schirmen hoch und hüten leer,
entbindet solchen schlingen auszubügeln.
dass die gewänder rauschend allen himmeln
fächern schwellen auf, entbunden so;
wie aus der breite stätten wallen,
kreuzend spulen ab die wege;
und so leer, wie lange aufzudröseln,
streifen all die strahlen strassen in die meere:
jedes leinen auszuspinnen auf den linien
und in mustern länder her sich leitend,
allen ärmeln bahnen rollen ein:
dass die ganze kluft, sich wolken raffend,
räumt die hülle ein in stufen so;
wie in die bänder weiten bügeln,
schneiden an die strecke strömend;
doch so nah wie träge auszufransen,
mündet solchen falten jede welle in den pfad,
wo aller saum durch schleppen so begrenzt,
und aus zonen eine faser ein sich reissend,
diesem loch die ebenen ausstreut:
an solche naht den strand zu knüpfen,
dass sich wickeln ab die stoffe türmend,
stiegen orten auf verflochten so;
und durch flecken rändern aus zu ufern,
jeder raum durch diesen mantel webt;
wie aus der ganzen wäsche stücke schweifen,
kreist das schmückend ringe ein,
fährt durch schlingen jedem strang in solchen fluss,
so bloss wie lose gassen ein zu fädeln:
ach, so fern und flatternd auf zu trennen ist!
all die see fährt jeden schleier in das tuch,
dreht sich schimmernd wogen auf das rad:
wie auf der spitze die gebiete platzen,
staub durch sand zerschlissen wird verstrickt!
und zu feldern schienen trachten so verlaufend,
knüpft die stelle so zu bergen wollen an;
allen taschen steine sich entwerfen,
dass den boden glänzend austrägt dieses kleid.
HÄUSER, ZEILEN
wie die hohen hallen dem betreten
auf zu decken zwischen böden klingen an,
räumend jedem ausgang läuten ein:
flur um flur den türen zuzuschlagen,
flieht sich jede flucht von kammern:
ach dieser läufer zwischen allen gängen,
sich selbst als teppich auszulegen,
doch auch heimlich vor dem hang zu lücken;
lang und breit ist solches tor zu rahmen,
schwingend streichen aus sich all die wände,
zwischen flügeln bauscht das auf,
hängend gross an diese glocke sich
der ganze hohle bau; was schliesst dies dennoch ein,
in solchen engen zimmern zu verwinkeln,
was sich weiss als saal und leer?:
dieser stimme säule, so bedacht zu öffnen,
rund die mauern wieder gebend mit den breschen;
es türmt der ruf sich über wällen,
zwischen wänden, stuft das über leitern,
zu beziehen gerüste über treppen so,
und sich durch streben weiter tragend,
diese balken in dem hohem bogen auszuklinken:
wie es thront so leuchtend seiner zelle zelt,
oder ruht auf seinem sockel als der pfeiler,
um sich auch selber auszumalen bis zum first,
als die pforte zwischen allen stühlen;
blank kreuzt mit dem ganzen fenster
jede front, scheint dies zu entschlüsseln wieder:
was nimmt sich dieser wohnung giebel, keller,
auf der schwelle seiner selbst gekehrt,
weder nur erbaulich, noch auch eingestürzt so ganz?
DIE BRANDUNG
als all das haupt so glänzend
seinem schädel ganz entflammt das hohle,
wie von dem scheitel die erhellung
bis zur wurzel strahlend,
sich erleuchtend diesen leib bezeugt,
schimmert jedes gliedern durch den hauch,
nicht nur im sog des einen kopfes;
dass die äste glühen für die arme, beine,
und die finger, zehen durch die zweige glosen,
sieht diese zunge um sich greifend
in dem klären solche wellen so gebrochen:
nicht nur einem meer die flamme,
einen wipfel seufzend aufzuwerfen,
brennen auf die funken, fliegend,
durch das reden, das sich blendend reibt,
selbst in diesem spruch so aufzublitzen;
es wirbelt angefacht die säule hoch,
augen über augen in all den lustern
anzuzünden, schmelzend jedes bild
mit haar und laut in diesem einen blick;
in solchem heissen züngelt es entbrannt,
leckt in gestalt des eigenen namens
durch jede leere birne, anzufeuern sich,
in diesem atem blank es zu verkörpern:
die ganze glut bläst jetzt in eine schale,
in einen balg sich gleissend wieder;
wie es sich weiss in dieser flamme,
um als strom jetzt ein sich kreisend,
mit einem schlag, in einem kern
so kurz wie lang zu schliessen
als licht erscheint auch sich.