© Edyta Brixa
Im 21. Jahrhundert wird die ganze Welt zunehmend zu vernetztem Global Village. Dank der enormen technischen Revolution findet ein totaler Informationsaustausch im Flugverkehr oder in Massenmedien ohne jegliche zeitliche und räumliche Grenzen statt. In einem erschreckend rasanten Tempo trägt das Internet zur Entwicklung einer soziologisch gesehen hochtechnologischen globaler Kommunikation - einer neuen Wirklichkeit - bei. Dieser Hightech Prozess hat aber auch seine Schattenseiten. Wie nie zuvor wird der heutige Mensch mit einer Überdosis von völlig irrelevanten Informationen quasi rund um die Uhr bombardiert. Bis zum Überdruss hört ein durchschnittlicher Halbwüchsiger als Handyklingelton Hits von Christina Stürmer & Co. Tagein tagaus lesen sowohl Teenies als auch Erwachsene in Online Boulevardzeitungen über unspektakuläre Jugendsünden von Prinzen Harry und William, schauen unbewusst in der U-Bahn Station auf Billboard Werbespots mit einem meist überstylten ausgemergelten Fotomodell jenseits zwanzig. Ohne hochmoderne Geräte wie Laptop, Handy, iPod, MP3-, CD Player, die goldene Kreditkarte etc. wäre heutzutage für einen ziemlich wohlhabenden Großstadtmenschen eine erfüllte Existenz vielleicht gar nicht mehr vorstellbar?
Die umstrittene Amerikanisierung des Alltags, der ganze "technische Schrott und Müll", die genmanipulierten Lebensmittel sowie die giftige Kohlendioxidemission in der Atmosphäre im europäischen Raum können nicht einmal mehr von den GlobalisierungsgegnerInnen gestoppt werden. Die Fast Food Ketten MC Donalds, Burger Kings und Starbucks Coffeeshops schießen an jeder Ecke wie Pilze aus der Erde. Wohin man auch reist, überall das Gleiche. Diese Nichtraucher Schnellrestaurants bieten ziemlich eintönige und vor allem standarisierte Menüs, wie Pommes mit Big Mac oder "Coffee of the Week" an. Der kleine Unterschied liegt eher nicht beim Geschmack des fettigen Hamburgers, sondern bei der Währung, mit der ein Tourist an der Kasse zahlt. Hauptsache, es geht flott, liegt durchaus im Trend, besonders bei einem pubertierenden Konsumenten, schmeckt halbwegs bekömmlich und ist für einen Durchschnittsbürger leistbar. Die weltweite Globalisierung spiegelt sich nicht nur in der Essenskultur, sondern auch in der Mode, im Kino sowie in der Musikindustrie wider. Levis Strauss Jeans, Hollywood - Produktionen mit Brad Pitt und Angelina Jolie oder das "Material Girl" Madonna erfreuen sich seit Jahren einer großen Beliebtheit.
Paris Hiltons Talent zur Selbstvermarktung ist ein einzigartiges wirtschaftlich-gesellschaftliches Phänomen. Das Party Girl mit dem Hang zur narzisstischen Darstellung eroberte im Sommer mit ihrem Hit "Stars are blind" die Charts, ohne wirklich singen zu können. Sie kreiert ihre eigene Luxusmodelinie, Parfüm und Schmuck für Schöne und Reiche, jobbt als Model sowie Schauspielerin und gerät unfreiwillig als Pornodarstellerin im exhibitionistischen Home Video "One Night in Paris" in die Schlagzeilen. Die selbstbewusste Hotelerbin mutiert zu einer amerikanischen Marke, zu einer fraglichen Stillikone und im Endeffekt zu einem Produkt, zwar nicht besonders begabt, aber trotzdem supererfolgreich. Die junge Millionärin weiß sich perfekt wie keine andere zu verkaufen. Sie hat das gewisse Etwas, diese Mischung aus coolem Marketing, Sexappeal, infantilen Dummchenstatements und glamourösem Jetset. Damit polarisiert sie ständig und setzt sich genial in Szene. Paris bleibt unumstrittene Nummer eins in den Klatsch - und Tratschspalten der Boulevardmedien. Sie ist einfach omnipräsent. Egal, mit welchen Vermarktungsstrategien sie uns in Zukunft noch belästigen wird.