Medien und Kommunikation


Kleine Medienthoerie von Frank Hartmann; besprochen von Franz Krahberger


Frank Hartmann hat juengst fuer den facultas UTB Verlag eine auf 12 Punkte verknappte gut lesbare Ueberschau ueber die relative junge Wissenschaft der Medien und Kommunikation im Umfang von ca. 100 Seiten verfasst, die durchaus den noetigen Standard fuer den Einstieg an Hochschulen und fuer fachlich Interessierte bietet.

Deutlich wird, dass die Medientheorie tatsaechlich zu einer Wissenschaft geworden ist, deren allgemeiner Kanon so sichtbar gemacht ist.

Ebenso deutlich wird, wie sehr die neuen Technologien infolge der Quellsource Elektrizitaet ( eine These uebrigens, die ich bereits vor einem Dezenium in meinem Buch Babylonprojekt im 1.Kapitel ausgesprochen habe) und deren Description die Begrifflichkeit der Kommunikation veraendert und beeinflusst haben. Wir bewegen uns jedoch damit noch immer auf der Ebene der Infrastructur und der Distrubution, der freien und variablen interaktiven Vernetzung. Der kybernetische Denkansatz scheint mir nach wie vor der brauchbarste zu sein und ist noch lange nicht ad acta zu legen. Das werden zbsp. die kuenftigen Automatisierungswellen zeigen, die unser Leben noch mehr beeinflussen werden, als die Digitalisierung und Medialisierung der Kommmunikation es bereits getan haben.

Der These von McLuhan, das Medium waere vor allem die Botschaft, halte ich schon seit einiger Zeit fuer hinterfragenswert. Eine Theorie, die sich allein darauf beschraenkt, ist nicht imstande, wesentliche Phaenomene unserer Zeit zu erklaeren, etwa den Lady Di oder den Sebnitz Effekt, den Mega Flop der New Economy, der der gegenwaertigen Krise der Globalwirtschaft und des Aktienmarktes vorausgegangen ist. Mc Luhan wie Flusser und Virilio boten zwar tiefe Einblicke in das Wesen der Medialitaet, ueber die Schrift, den Druck bis hin zur gegenwaertigen Vernetzung mittels des Computers.Sie lieferten aber allein Ansichten der Struktur. Solcher Beschraenkung darf man nicht aufsitzen.

Frank Hartmann bietet im Serviceteil eine gute Uebersicht ueber die Standardwerke, die zwar nicht vollstaendig, aber doch so nuetzlich ist, dass ich sie hier in Kopie wiedergebe.

Insgesamt ein empfehlenswertes wie kostenguestiges Buch. Doch entscheidend ist ohnehin die taeglich geuebte Praxis, in der sich neue Perspektiven und Moeglichkeiten entfalten, die von der Wissenschaft meist a posteriori wahrgenommen werden, und die keinewegs planlos verlaufen. Entscheidend ist nach wie vor die, nicht allein im Bereich der Kunst, die Freiheit der Gestaltung der geistigen wie physischen Arbeit, die sich jedoch im interaktiven Zusammenwirken mit dem benutzten und genutzten Instrumentarium in expandierenden Moeglichkeiten erweitern und verdichten kann.

Es jedenfalls von Vorteil, dass sich die Medientheorie zu einer Wissenschaft gemausert hat, die heute bestimmte Standards bietet und deren Rahmen wie deren Bedingungen absehbar geworden ist. Das verkuerzt das unendiche Geschwaetz im Nebel der Annahmen und der Projektionen.








Medienbaustein



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