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Der Katalog der grossen umfassenden Werkschau in der Schirn Kunsthalle Frankfurt vom 8.Oktober 2009 bis 7.Februar 2010 wird herausgegeben von Max Hollein und von der Kuratorin Ingrid Pfeiffer / Ingrid Pfeiffer schreibt unter dem Zitat von Moholy-Nagy Die Zukunft braucht den ganzen Menschen ueber László Moholy Nagys universales Medienverstaendnis / Herbert Molderings ueber die Umwertung des Sehens > Fotografien, Fotogramme und Fotoplastiken / Moholy Nagy im Reprint ueber Probleme des Neuen Films / Ulrike Gaertner gibt mit Statt Farbe: Licht - Statt Statik: Kinetik Einblicke in Moholys Bauhausbuecher / Gerhard Koehler refereriert in Zum Raum ward das Licht ueber
den szenischen Theaterkosmos / Ingrid Pfeiffer bringt die Werbegrafik im Kontext zur sogenannten Bauhaustypografie / Moholy-Nagy selbst ueber das Typophoto / Joyce Tasai ueber den Technikersatz in den spaeten Bildern / Kai Uwe Hemken ueber kulturelle Signaturen im von ihm in der Ausstellung wieder hergestellten Raum der Gegenwart /
Ein Foto von László Moholy-Nagy aus 1926 in Dessau und ein frueheres aus 1923 in seinem Atelier an der Staffelei zeigen ihn in Blouson und Bundhose. So oder aehnlich hat auch der Mann draussen an der Tankstelle ausgesehen. Moholy-Nagy war in jener Zeit Leiter der Metallwerkstaette des Bauhauses. Die Berufskleidung des ansonsten in eleganten Stoff gehuellten Moholys zeigt viel vom Selbstverstaendnis dieses Mannes.
Obwohl ein Genie, erweist er sich als schlichter wie sachlicher Diener im Ausbau der industriellen Moderne. Er experimentiert mit seinem vielfaeltigen Kunstanspruch und Kunstverstand zum Nutzen der Industriekultur und der folgenden Konsum Gesellschaft, wie wir sie im Heute, dem Bauhaus nahe, in IKEA oder in McDonalds und in der Computerkultur vorfinden.
Moholy Nagy hat aus seinen linken Sympathien, die ohnehin Teil des Selbstverstaendnisses des Bauhauses gewesen sind, nie ein Hehl gemacht. Bereits 1919 versuchte Moholy Nagy in Ungarn der kommunistischen Partei beizutreten, allerdings erfolgslos. Nach der Niederschlagung der ungarischen Raeterepublik verlaesst er Ungarn, geht nach Wien und
nach kurzem Aufenthalt bis zur abschliessenden Emigration nach London und in Folge in die USA nach Dessau und nach Berlin.
Hier ordnet er sich in die kreative Disziplin des Bauhauses ein und wird zu einem seiner fuehrenden Koepfe und Gestalter. Er erlebt die Kaempfe der Zeit mit, nimmt aber nicht mehr Partei, wie es in zugespitzter und abhaengiger Weise John Heartfield getan hat.
Die linken Sympathien gibt er jedoch nicht auf, sie sind Teil seiner Vision von einer humanen Gesellschaft und deren aesthetischen Gestaltung. 1929 entwirft er den Cover fuer Erwin Piscators Buch ueber das politische Theater. Mit ihm mag er sich geistig und formal-aesthetisch verwandt gefuehlt haben, laesst sich aber von den Wirren der Zeit, die letztendlich den erklaerten Feind des Bauhauses, den Nationalsozialismus an die Macht bringen, nicht ablenken. Der rollt brutal ueber alles hinweg. So wird Mies van der Rohes herausragendes strukturelles Verstaendnis von Architektur und dessen Verhaeltnis zum Licht und zur Natur durch eine brutal kolossale Architektur, wie sie sich etwa in dem megalomanen Bau des Ost-Seebades Prora, entworfen von Clemens Klotz, breit und lang macht, ver- und ueberschattet.
Die Emigration der Bauhaus Crew laesst sich nicht aufhalten. Sie mussten gehen, Deutschland verlassen und haben aus den USA dem Bauhaus schliesslich zum Weltruhm verholfen. Nicht als affektierte Kuenstler, sondern als ernsthafte und verantwortungsbewusste Gestalter ihrer Gegenwart. Einer der Kollegen von Moholy Nagy in den USA war Paul Rand, der sich zum Bauhaus bekannte. Rand gestaltete u.a. die Firmenlogos
von Next und von Big Blue IBM und verlieh auf seine Weise den USA zu ihrem unverwechselbaren Gesicht. Das Idea Image verraet seine Zugehoerigkeit. Paul Rand gilt als wesentlicher Initiator und Formulierer des generellen Identity Konzeptes, unverzichtbar in Zeiten der Globalisierung und nicht nur sichtbar in Gestalt von IKEA und McDonalds. Im Moholy Nagy Katalog der Schirn Kunsthalle findet er keine Erwaehnung, kommt aber von derselben Baustelle. So versaeumt die Kunsthistorie die Gates und Links, an denen sich erkennen laesst, wie einflussreich das Bauhaus in der Gestaltung der Moderne tatsaechlich gewesen ist. Die Kunstgeschichte hinkt der Entwicklung hinter her. Auch im Zusatzband zur aktuellen Bauhausausstellung im Berliner Martin Gropius Bau Bauhaus Streit 1919 - 2009
wird Paul Rand nicht erwaehnt und so bleibt der Einfluss des Bauhauses, den es erst aus dem amerikanischen Exil heraus im globalen Masstab umsetzen konnte, weiterhin im Verborgenen.
László Moholy Nagy > Rueckblick und Synopsis
Schirn Kunsthalle Frankfurt am Main
8.Oktober 2009 bis 7.Februar 2010
Laszlo Moholy Nagy
Gehen wir der amerikanischen Matrjoschka Puppenspiel Version, made in USA and Germany, weiter nach. Unter welcher Decke steckt Random House ? Dazu befragen wir wikipedia : Der Name geht zurück auf das US-Verlagsunternehmen Random House, das 1925 von Bennett Cerf und Donald Klopfer gegründet und 1998 von Bertelsmann mitsamt der Marke übernommen wurde. Diese etablierte man dann als weltweite Dachmarke. So wurde auch die bisherige Bertelsmann-Verlagsgruppe in München eingegliedert und in Verlagsgruppe Random House GmbH umbenannt. Random House ist die weltgrößte englischsprachige Verlagsgruppe, und die zweitgrößte deutschsprachige. Das Unternehmen tätigt verstärkt Zukäufe im Buchgeschäft.
Das Unternehmen digitalisierte 2007 Teile seiner Buchbestände (5.000 Titel, Stand: Februar 2007), um sie für Suchmaschinen auffindbar zu machen. Mit Insight ermöglicht Random House seinen Kunden eine festgelegte Anzahl von Seiten pro Titel zu durchsuchen. Im Oktober 2008 gab Random House bekannt eine Kooperation mit Google einzugehen. Im Zuge dieser Zusammenarbeit wird Google die digitalen Buchbestände von Random House in seine Buchsuchmaschine Google Book Search aufnehmen.
Bertelsmann ist also strategischer Partner von Google, die gerade weltweit ihren Scan Fischzug in Grauzonen des Web Nebels zur Eroberung aller moeglichen Rechte gegen den weltweiten Protest von AutorInnen und Verwertungsgesellschaften durchziehen. Das Wespennest und das Spinnennetz ! A puppet in a puppet in a puppet is a puppet on string.
Paul Rand